Es ist das Fest der Bäume – Chag LaIlanot. Wie in jedem Jahr, so werden auch in diesem am 15. des jüdischen Monats Schwat die Pflanzen gefeiert. Kinder in Schulen und Kindergärten lernen über Grünes, buddeln in der Erde, um Setzlinge einzugraben, Umweltverbände veranstalten Spaziergänge in der Natur, Bauern öffnen ihre Höfe zum Tag der offenen Tür. Es ist Tu Bischwat in Israel.
Und auch der Präsident feiert mit. »Ich glaube ganz fest daran, dass die Landwirtschaft einer der Eckpfeiler des Staates Israel ist. Es ist nicht nur ein Job oder ein Gewerbe. Die Landwirtschaft ist ein Wert, eine Wirtschaft, Sicherheit, und vor allem bedeutet sie Unabhängigkeit für unser Land«, sagte er beim Tu-Bischwat-Seder in seiner Jerusalemer Residenz.
FEIERN In das Beit Hanassi waren Bauern aus dem ganzen Land gekommen. Sie überbrachten dem Präsidenten die feinsten Früchte ihrer Arbeit. »Tu Bischwat ist der Feiertag, an dem wir den Bund zwischen dem Volk und dem Land zelebrieren«, führte der Präsident aus, »zwischen uns und der gesamten Natur.«
Die Gäste pflanzten vor dem Eingang der Knesset die Zahl 70 aus blauen und weißen Blumen.
»Unsere Beziehungen mit dem Beit Hanassi gehen schon lange Jahre zurück«, so der Vorsitzende der Obstanbauer in Israel, Itzik Cohen. »Doch Präsident Rivlin und seine Frau Nechama haben eine ganz besondere Verbindung zu uns aufgebaut. Er ist immer auf unserer Seite. Ich bin stolz, diese Tradition fortzuführen.«
VERBINDUNG Ganz in der Nähe, in der Knesset, waren mehr als 2000 Soldaten, Schüler und Studenten sowie Pensionäre eingeladen, um beim Tag der offenen Tür zum 70. Geburtstag das Parlament zu besuchen. Der wurde am Sonntag gemeinsam mit dem Jüdischen Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael (JNF-KKL) begangen. Die Gäste pflanzten vor dem Eingang die Zahl 70 aus blauen und weißen Blumen.
Währenddessen ruft das Landwirtschaftsministerium die Israelis dazu auf, von einer Tradition Abstand zu nehmen. Viele Menschen feiern Tu Bischwat mit dem Essen von Trockenfrüchten und Nüssen. Der Brauch aber stamme aus alter Zeit, als wenig frisches Obst zur Verfügung stand.
Die meisten Trockenfrüchte, die auf den Märkten angeboten werden, stammen heute aus der Türkei. »Stattdessen«, so das Ministerium, »sollten sich die Menschen die frischen preisgekrönten israelischen Früchte schmecken lassen.«