Die Pandemie in Israel geht zurück. Und die Menschen hoffen auf ein Pessachfest ohne Corona-Restriktionen. Zum ersten Mal in zwei Wochen fiel die Übertragungsrate nach Angaben des Gesundheitsministeriums unter eins, was darauf hindeutet, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus wieder auf dem Rückzug befindet – ohne eine Welle gemacht zu haben.
HÖCHSTSTAND Die Reproduktionszahl R, die derzeit bei 0,92 liegt, gibt an, wie viele Menschen jeder Coronavirus-Träger im Durchschnitt ansteckt. Sie wird verwendet, um die Ausbreitung des Virus abzuschätzen. Ende Januar und Februar lag der Wert unter eins, stieg aber Anfang März und erreichte einen Höchststand von 1,43.
Obwohl die Positivrate der Coronatests mit knapp 18 Prozent am Sonntag noch immer relativ hoch war, geht die absolute Zahl der Neuinfektionen zurück. Die beste Indikation nach Aussagen des Immunologen Cyrille Cohen von der Bar-Ilan-Universität sei jedoch die Anzahl der Patienten mit einem schweren Verlauf von Covid-19 in den Krankenhäusern. Und die sank trotz des jüngsten Anstieges der Infektionen stetig. Derzeit werden noch 254 Menschen stationär behandelt, 98 müssen beatmet werden.
Das Masken- und Quarantänemandat könnte bald aufgehoben werden.
Gesundheitsexperten führten den Anstieg der Fälle teilweise auf die BA.2-Variante zurück, eine Untervariante von Omikron, von der angenommen wird, dass sie ansteckender ist als das Original.
RICHTUNG Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Ash, betonte, dass keine neuen Pandemie-Beschränkungen geplant seien und das Corona-Kabinett in Erwägung ziehe, die noch bestehenden Maßnahmen bald aufzuheben. Auf die Frage, ob die Regierung die Gesichtsmasken- oder Quarantäneanforderungen bald beenden wolle, antwortete Ash, dass man »in diese Richtung gehe, allerdings noch nicht ganz da ist«.
Zu Pessach aber werde es keine neuen Restriktionen geben, machte er klar. Mit dieser hoffnungsvollen Aussicht könnte Israel das jüdische Frühlingsfest zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder uneingeschränkt feiern.