Noch immer wird in Israel gezählt. Doch mit mehr als 99 Prozent ausgewerteten Stimmen hat sich das Ergebnis etwas verschoben, gab das Zentrale Wahlkomitee an. Der rechtsreligiöse Block um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kommt demnach mit 58 auf ein Mandat weniger, als gestern vorausgesagt. Damit fehlen ihm drei Sitze zur Mehrheit in der Knesset.
Knesset Der Likud steht nach wie vor bei 36 Mandaten. Die Zentrumsunion Blau-Weiß von Benny Gantz erhält ein Mandat mehr und kommt auf 33. Die Vereinte Arabische Liste indes hat eines verloren und zählt jetzt 15. Sie ist immer noch drittstärkste Partei in der Knesset.
Es folgen die sefardische ultraorthodoxe Partei Schas, die ebenfalls einen Sitz verlor und derzeit neun hat, Avigdor Liebermans Israel Beiteinu sowie das Linksbündnis aus Arbeitspartei, Gescher und Meretz mit jeweils sieben, das Vereinte Tora-Judentum der Charedim mit ebenfalls sieben und die Rechtspartei Jamina mit sechs Sitzen.
Netanjahu hatte angekündigt, er wolle sofort eine »nationale Regierung« zusammenstellen.
Netanjahu hatte angekündigt, er wolle sofort eine »nationale Regierung« zusammenstellen. Allerdings kann er das nicht ohne weitere drei Mandate. Trotz Berichten in israelischen Medien, dass der Likud diese durch Überläufer aus anderen Parteien erreichen will, gibt es noch keine Bestätigung, dass jemand seine Partei verlässt und sich dem Likud anschließt.
Soldaten Derzeit werden die sogenannten »Doppelumschläge« der Soldaten und Diplomaten ausgezählt. Am Nachmittag soll mit dem Öffnen der fast 5000 Stimmzettel begonnen werden, die von Israelis abgegeben wurden, die sich derzeit wegen des Coronavirus in Quarantäne befinden.
Nachdem er mit den verschiedenen Parteien gesprochen hat, wird Präsident Reuven Rivlin in den kommenden Tagen entscheiden, wem er das Mandat zur Regierungsbildung überträgt. Das ist zwar zumeist, jedoch nicht immer der Vorsitzende der Partei, die die meisten Mandate erhalten hat.