Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump zu dessen Amtseinführung gratuliert. Dem Bündnis zwischen Israel und den USA stünden unter Trumps Führung »die besten Tage noch bevor«, so Netanjahu.
Trump ging in seiner ersten Rede als 47. US-Präsident auch auf den Geisel-Deal und die Waffenruhe zwischen Israel und den Terroristen der Hamas ein, die wenige Tage vor seiner Präsidentschaft vereinbart wurden. »Ich bin stolz darauf, zu sagen, dass seit gestern, einen Tag bevor ich das Amt angenommen habe, die Geiseln im Nahen Osten nach Hause zu ihren Familien kommen«, sagte der 78-Jährige in der Rotunde des US-Kapitols in Washington D.C.
Trumps Drohungen, »die Hölle loszulassen«, sollte die Hamas einem Geisel-Deal nicht zustimmen und sein Einwirken auf Benjamin Netanjahu war ein wesentlicher Grund für das Zustandekommen der Einigung. Der US-Präsident betonte in seiner Amtseinführungsrede, dass sein »stolzestes Vermächtnis das eines Friedensstifters und Einigers« sein werde.
Der Republikaner kündigte außerdem an, das stärkste Militär aufzubauen, das die Welt je gesehen habe. »Wir werden unseren Erfolg nicht nur an den Schlachten messen, die wir gewinnen, sondern auch an den Kriegen, die wir gewinnen und, vermutlich am wichtigsten, anhand der Kriege, in die wir gar nicht erst geraten«, so Trump.
Trumps erste Präsidentschaft voller »bahnbrechender Momente«
Israels Ministerpräsident Netanjahu dankte dem US-Präsidenten für seine Rolle bei der Vermittlung des Geisel-Deals. »Ich freue mich darauf, mit Ihnen dafür zu arbeiten, die übrigen Geiseln zurückzuholen, die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und ihre politische Herrschaft in Gaza zu beenden und sicherzustellen, dass sie nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellt«, so Netanjahu.
Der Ministerpräsident lobte zudem Trumps erste Amtszeit von 2017 bis 2021 als »Präsidentschaft voller bahnbrechender Momente« für die israelisch-amerikanischen Beziehungen. Darunter seien etwa die Vermittlung der Abraham-Abkommen, die Anerkennung der israelischen Souveränität über die Golanhöhen und Trumps Entscheidung, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.
Trump will, dass die Waffenruhe hält
Doch trotz Netanjahus überschwänglichen Lobes für Trump zeichnen sich auch Spannungen zwischen den beiden Regierungschefs ab.
Während der israelische Ministerpräsident mehrfach angekündigt hat, den Kampf gegen die Hamas-Terroristen nach Abschluss der ersten Phase des fortsetzen zu wollen, scheint der US-Präsident in der Frage zwiegespalten zu sein.
Die Waffenruhe »sollte besser halten«, sagte er in einem Interview mit dem US-Sender »NBC News« – sonst werde »die Hölle losbrechen«. Trump habe Netanjahu aber auch gesagt: »Tu, was du tun musst. Das muss enden. Wir wollen, dass es endet, aber auch, dass getan wird, was getan werden muss.«
Netanjahu beschwor zur Amtseinführung von Trump zugleich den gemeinsamen Kampf gegen den Einfluss des Irans im Nahen Osten. «Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, die iranische Terror-Achse zu besiegen», sagte er in einem von seinem Büro verbreiteten Video, in dem er Trump zum neuen Amt beglückwünschte.