Nahost

Netanjahu: Terror-Armee der Hamas wird bald zerschlagen sein

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Knesset Foto: copyright (c) Flash90 2024

Die wichtigste Etappe im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen könnte nach den Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bald vorbei sein. »Wir bewegen uns auf das Ende der Phase der Zerschlagung der Terror-Armee der Hamas zu«, sagte er in Jerusalem bei einem Empfang für Kadetten der Nationalen Verteidigungsakademie. »Wir werden damit fortfahren, ihre Überreste zu bekämpfen.«

Netanjahu hatte zuvor mit Mitgliedern der Gaza-Division gesprochen, die derzeit Soldaten in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens im Einsatz hat. Er habe dort »sehr beträchtliche Fortschritte« gesehen, sagte er. Die Offensive an der Grenze zu Ägypten gilt der Zerschlagung der letzten größeren Kampfverbände der Hamas. In Form von kleineren Trupps bleibt die palästinensische Terrorgruppe voraussichtlich aktiv.

Die Worte des israelischen Regierungschefs deuten darauf hin, dass die große Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen bald enden könnte. Sie hatte drei Wochen nach dem beispiellosen Massaker begonnen, das die Hamas am 7. Oktober im Süden Israels begangen hatte. Der Terrorüberfall mit 1200 Ermordeten und rund 250 Verschleppten löste den andauernden Krieg aus.

Klage gegen Unterstützer

Das Ende der Bodenoffensive würde aber nicht unbedingt ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen bedeuten. Netanjahu und hohe Militärs haben bereits öfter darauf hingewiesen, dass israelische Truppen auch nach der Phase der intensiven Kämpfe an strategischen Stellen in dem abgeriegelten Küstengebiet bleiben würden.

Angehörige der Opfer des Hamas-Angriffs im vergangenen Oktober haben in den USA mehrere Drittstaaten wegen deren Unterstützung der islamistischen Terrororganisation verklagt. Der Iran, Syrien und Nordkorea hätten die Hamas mit Waffen, Geld und Ausbildung überhaupt erst in die Lage versetzt, das Massaker zu verüben, hieß es in der von der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League vor einem Bundesgericht in Washington eingereichten Klage im Namen von 125 Opfern und deren Familien.

Die Kläger fordern eine Entschädigung in Höhe von mindestens vier Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) für die Entführung und Ermordung ihrer Angehörigen. Sollte die Klage erfolgreich sein, könnten die Familien aus einem vom US-Kongress aufgesetzten Fonds für Terroropfer entschädigt werden. Das Geld stammt aus beschlagnahmtem Vermögen und Strafzahlungen etwa von Unternehmern, die illegale Geschäfte mit Staaten gemacht haben, die als Terror-Unterstützer eingestuft und sanktioniert worden sind.

Von der Luftabwehr abgefangen

Ein hochrangiger iranischer General hat Israel derweil mit einem gewaltigen neuen Raketenangriff gedroht. Vor wenigen Monaten standen beide Länder bereits am Rande eines Kriegs, der einen Flächenbrand in Nahost hätte auslösen können. Mitte April griff der Iran Israel mit Hunderten Drohnen und Raketen an, wobei die meisten von der Luftabwehr abgefangen wurden.

Der Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden, General Amir Ali Hadschisadeh, sagte nun, er hoffe auf die Gelegenheit eines zweiten Angriffs. »Ich weiß nicht, wie viele Raketen dafür erforderlich sein werden«, fügte er hinzu.

Die Drohung dürfte im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen Israel und dem Libanon stehen. Erst am Wochenende hatte die iranische UN-Mission im Falle einer Eskalation zwischen Israel und der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah mit einem »vernichtenden Krieg« gedroht. dpa/ja

Gazastreifen

Hamas erklärt Abkommen zum Triumph über Israel

Die Terroristen erklärten, den Kampf gegen Israel nicht aufgeben zu wollen

 15.01.2025

Abkommen erzielt

Die drei Phasen des Geisel-Deals

US-Präsident Joe Biden stellte die Details der Vereinbarung vor

 15.01.2025

Einigung erzielt

Menschen in Gaza bejubeln Waffenruhe

»Wir haben 15 Monate auf diesen Moment gewartet, heute ist ein Feiertag«, sagt eine Frau, die aus ihrer Heimat fliehen musste

 15.01.2025

Abkommen

Israelis gehen auf die Straße – für und gegen den Deal

Das Forum für Geiselfamilien fordert die Freilassung von allen verschleppten Menschen aus Gaza

von Sabine Brandes  15.01.2025

Gazakrieg

Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende

Der Bundeskanzler reagiert erleichtert auf eine Einigung über einen Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025

Gazakrieg

Israel bereitet sich auf Aufnahme von Geiseln vor

In der ersten Phase des Abkommens zwischen Israel und der Hamas sollen 33 Geiseln freigelassen werden

 15.01.2025

Doha

Katars Premier: Geisel-Deal wird ab Sonntag umgesetzt

Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bestätigt das Abkommen zwischen Israel und Hamas

 15.01.2025

Nahost

Geisel-Deal und Feuerpause: Finale Bestätigung steht noch aus

Nach unzähligen Anläufen zeichnet sich ein Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas ab

 15.01.2025

Nahost

Trump über Geiseln: »Sie werden in Kürze freigelassen«

Der künftige US-Präsident Donald Trump äußert sich zum Abkommen zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025