Nahost

Netanjahu: Israel führt »gerechten Krieg«

Regierungschef Benjamin Netanjahu Foto: POOL

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Land zum 100. Tag des Krieges gegen den Terror erneut auf einen Kampf »bis zum vollständigen Sieg« eingeschworen. Der Staat Israel, seine Streitkräfte und Sicherheitsdienste führten einen »moralischen und gerechten Krieg, der seinesgleichen sucht, gegen die Hamas-Monster«, sagte der Regierungschef am Samstag.

»Niemand wird uns stoppen«, sagte Netanjahu und wies dabei auf die von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereichte Klage wegen Völkermords hin.

»Die heuchlerische Attacke in Den Haag gegen den Staat der Juden, der aus der Asche des Holocaust entstanden ist, auf Geheiß derjenigen, die gekommen sind, um einen weiteren Holocaust an den Juden zu begehen, ist ein moralischer Tiefpunkt in der Geschichte der Nationen«, sagte Netanjahu.

»Die neuen Nazis«

In den Tunneln der Hamas unter dem Gazastreifen habe die Armee Kopien von Adolf Hitlers »Mein Kampf« gefunden. Die Terroristen der Hamas seien »die neuen Nazis«, sagte Netanjahu und zitierte damit Bundeskanzler Olaf Scholz. Diesem hatte er gedankt, dass Deutschland die Völkermord-Klage klar zurückwies. Ein deutscher Regierungssprecher erklärte am Sonntag auf Anfrage, Scholz habe »diese Formulierung selbst nie benutzt«.

Ein Massaker der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen im Süden Israels mit 1200 Opfern sowie die Verschleppung von Zivilisten und Soldaten in den Gazastreifen hatten am 7. Oktober den Krieg ausgelöst. Israels Militär geht seitdem mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive gegen den Terror vor.

Netanjahus Popularität brach nach dem beispiellosen Überfall ein. In der Öffentlichkeit seines Landes wird ihm vorgeworfen, die Vorbereitungen der Sicherheitskräfte auf einen solchen Angriff vernachlässigt zu haben. Eine Aufarbeitung der Geschehnisse vom 7. Oktober ist nach dem Krieg vorgesehen.

»Achse des Bösen«

»Wir werden den Krieg bis zum Ende fortsetzen - bis zum vollständigen Sieg, bis wir alle unsere Ziele erreicht haben: Die Beseitigung der Hamas, die Rückgabe aller unserer Geiseln und die Gewährleistung, dass der Gazastreifen nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellen wird«, sagte Netanjahu.

Es sei zudem ein Krieg gegen »die Achse des Bösen, angeführt vom Iran und seinen drei Stellvertretern«, sagte der Regierungschef und führte neben der Hamas die Hisbollah im Libanon und die Huthi im Jemen an. dpa/ja

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Vermisst

Er verteidigte seinen Kibbuz

Tal Chaimi kam als Einziger des Noteinsatzteams nicht zurück

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Meinung

Geduld mit Trump

US-Präsident Trump ist vielleicht nicht der perfekte Freund Israels und der Juden, aber der beste, den sie haben. Vorschnelle Kritik an seinem Handeln wäre unklug

von Michael Wolffsohn  17.04.2025

Nachrichten

Geisel, Protest, Terroristen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  17.04.2025

Washington D.C.

»New York Times«: Trump lehnte Angriff auf Irans Atomanlagen ab

Israel soll einen Bombenangriff auf iranische Nuklearanlagen geplant haben - mit Unterstützung der USA. Doch mehrere Mitglieder der Trump-Regierung hätten Zweifel gehabt

 17.04.2025

Jerusalem

Netanjahu erörtert Geisel-Frage mit seinen Unterhändlern

Israels Regierungschef weist das Verhandlungsteam an, auf die Freilassung der Hamas-Geiseln hinzuarbeiten

 17.04.2025

Gaza

Hund von Opfern des 7. Oktober in Gaza gefunden

Einem israelischen Soldaten ist in Gaza ein Hund zugelaufen, der auf Hebräisch reagierte. Er nahm ihn mit zurück nach Israel und fand seine Besitzer

von Sophie Albers Ben Chamo  16.04.2025

Krieg

Terroristen in Gaza schockieren mit neuem Geisel-Video

Der Palästinensische Islamische Dschihad hat nach 18 Monaten erstmals ein Lebenszeichen von Rom Braslavski veröffentlicht

 16.04.2025