Israel befindet sich nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem »existenziellen Krieg« gegen den Iran und dessen Verbündete. In einer Fernsehansprache aus dem Hauptquartier der israelischen Armee in Kirya in Tel Aviv kündigte er »herausfordernde Tage« an. Netanyahu betonte, dass Israel in den letzten Tagen »verheerende Schläge« gegen die Haupt-Handlanger des Iran - die Huthis, Hamas und die Hisbollah - ausgeführt habe.
Netanjahu verwies auf den Schlag gegen den Militärführer der Hamas, Muhammad Deif im Gazastreifen (wobei unbekannt ist, ob Deif noch lebt), den Angriff auf den Hafen von Hodeida im Jemen, nachdem die Huthis Tel Aviv mit einer Drohne angegriffen hatten und die Tötung von Fuad Shukr, den obersten Befehlshaber der libanesischen Terror-Miliz Hisbollah. Shukr sei direkt verantwortlich für den Mord an zwölf Kindern in Majdal Shams am Samstag und für Angriffe entlang der israelischen Nordgrenze.
»Wir haben unsere Rechnung mit Mohsin beglichen«, sagte Ministerpräsident Netanjahu in seiner TV-Ansprache und spielte damit auf Shukrs Kampfnahmen an. Benjamin Netanjahu betonte auch Shukrs Beteiligung am Angriff auf US-Marines im Libanon 1983 und seine Rolle in den Verbindungen zwischen Iran und Hisbollah.
Er versprach, dass Israel sich an jedem rächen werde, der dem Land Schaden zufügt: »Jeder, der auf unsere Kinder zielt, jeder, der unsere Bürger ermordet, jeder, der unserem Land schadet – ihr Blut ist auf ihrem eigenen Haupt.« Jede Aggression gegen Israel würde einen hohen Preis fordern.
Ayatollah fordert »Rache für Haniyehs Blut«
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei drohte Israel mit einer »schweren Strafe«: »Mit dieser Aktion hat das kriminelle und terroristische Zionisten-Regime den Boden für eine harte Strafe bereitet und wir betrachten es als unsere Pflicht, Rache für sein Blut zu suchen, da er auf dem Territorium der Islamischen Republik Iran den Märtyrertod starb«, so Chamenei.
Das iranische Außenministerium teilte in einer von der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Erklärung mit: »Der Märtyrertod von Haniyeh in Teheran wird das unverbrüchliche Band zwischen Teheran, Palästina und dem Widerstand stärken und vertiefen«. Außerdem sei der Oberste Nationale Sicherheitsrat Irans zusammengetreten, um über eine Strategie als Reaktion auf die Tötung Haniyehs in Teheran zu entscheiden.
Die »New York Times« berichtet derweil, dass iranische Beamte nach der Tötung völlig schockiert seien, da dies ein schwerer Schlag für das Ansehen des Irans in Sicherheitsfragen sei, während das Land seine Macht in der Region ausbauen wolle. ja