Es bedurfte einer dringlichen Pressekonferenz, um seine Anhänger zu motivieren. Bei stürmischem Wetter mit zahlreichen heftigen Regengüssen im ganzen Land taten sich die Likudniks am gestrigen Dienstag schwer, zu den Urnen zu gehen, um einen neuen Parteivorsitzenden zu wählen. Doch nach dem Appell des Premierministers kamen sie. Und er siegte.
Netanjahu rief alle Mitglieder auf, in die Wahllokale zu strömen. »Kommt und gebt mir eure Stimme. Ich weiß, dass ihr mich unterstützt«, sagte er. »Wenn ihr aber zu Hause bleibt, gibt es keine Möglichkeit, diese Solidarität zu zeigen.«
Bestätigt Schon nachdem am Mittwoch früh 85 Prozent der Stimmzettel ausgezählt waren, stand fest: Benjamin Netanjahu hat mindestens drei Viertel der Parteimitglieder auf seiner Seite. Somit ist der alte aller Voraussicht nach auch der neue Vorsitzende des Likud. Gemeinsam mit Israel Beiteinu und religiösen Parteien stellt er die derzeitige Regierung des Landes.
Herausforderer Mosche Feiglin, der sich am rechten Rand der Parteisphäre bewegt, wird voraussichtlich um die 25 Prozent auf sich vereinen können. Viel hat sich damit nicht geändert: In den letzten Primaries im August 2007 schlug Netanjahu Feiglin mit einem nahezu identischen Ergebnis (73,2 zu 23,4 Prozent).
Um die 125.000 Mitglieder des Likud hatten das Recht, in 154 Wahllokalen im ganzen Land ihre Zettel abzugeben. Statt bis 22 Uhr waren die Lokale bis nach Mitternacht geöffnet. Im Anschluss an die Wahl sagte der Gewinner zufrieden: »Wir stehen vor großen Herausforderungen und ich glaube fest, dass wir sie gemeinsam – mit dem Likud – überstehen können.«