Grabung
In der Davidstadt südlich der Jerusalemer Altstadt haben Archäologen neue Belege dafür entdeckt, dass die Stadt im Jahr 586 v.d.Z. durch die Babylonier zerstört wurde, wie Grabungsleiter Joe Uziel der Tageszeitung »Haaretz« sagte. Unter Steinschichten habe man Krüge, verkohltes Holz, Traubenkerne, Fischgräten und Knochen aus der Zeit des Ersten Tempels gefunden, teilte die Antikenbehörde mit. Viele der Gefäße besäßen ein charakteristisches rosettenförmiges Siegel aus der damaligen Zeit. Ebenfalls gefunden wurde eine Elfenbein-Figur, die eine Frau mit ägyptischer Haartracht darstellt. Das genaue Alter der Artefakte wird derzeit am Weizmann-Institut in Rehovot mithilfe der Radiokarbonmethode bestimmt. Der Fundort gilt als der älteste besiedelte Teil Jerusalems. Die Antikenbehörde gab den Fund kurz vor Tischa beAw bekannt, das an die Zerstörung des Tempels erinnert.
BDS-Richtlinie
Im März war es beschlossen worden: das Gesetz, das Ausländern, die öffentlich zum Boykott Israels oder der Siedlungen im Westjordanland aufrufen, die Einreise untersagt. Jetzt haben das Innenministerium und die Einwanderungsbehörde eine Richtlinie zur Einreise von BDS-Aktivisten erstellt. Diese regelt detailliert, wie die zuständigen Behörden das Gesetz anzuwenden haben, das allerdings auch vor der Richtlinie schon wirksam war. Zuletzt war einer Gruppe von BDS-Aktivisten aus den USA die Einreise verweigert worden. Die neue Richtlinie betrifft vor allem leitende Mitarbeiter von Organisationen, die für einen Israel-Boykott eintreten. Zudem gilt künftig als Persona non grata, wer sich »aktiv, konsequent und beständig« für einen Boykott einsetzt. Wer sich in seinem Heimatland privat für BDS engagiert, wird dagegen wohl weiterhin einreisen dürfen, es sei denn, seine Boykottaktivitäten wären der eigentliche Grund seines Israelbesuchs. Dem Innenministerium zufolge betrifft das Gesetz nicht bloße Kritiker der israelischen Politik und Regierung. Ebenso wenig gilt es für israelische Staatsbürger und Inhaber einer unbegrenzten Aufenthaltserlaubnis.
Appell
Als er zehn Jahre alt war, hat er bei einem Terroranschlag sein Augenlicht verloren. Er war 2003 mit seinen Eltern im Restaurant »Maxim« in Haifa, als eine palästinensische Selbstmordattentäterin sich in die Luft sprengte. Fünf seiner Familienmitglieder kamen dabei ums Leben. Jetzt hat Oren Almog eine Rede vor dem UN-Sicherheitsrat in New York gehalten, in der er die versammelten Vertreter dazu aufforderte, die Finanzierung des palästinensischen Terrors zu beenden. »In ein paar Minuten wird der Sicherheitsrat über den Nahen Osten diskutieren. Aber ein Thema wird dabei ausgespart werden: die Finanzierung des Terrorismus durch die Palästinensische Autonomiebehörde.« Almog wies darauf hin, dass die Palästinenserführung Prämien an Terroristen und ihre Familien zahlt, »2016 allein 303 Millionen Dollar«. 30 Prozent der Hilfsgelder, die die Palästinenser von der internationalen Gemeinschaft erhielten, würden für die Finanzierung von Terrorakten verwendet, so der Israeli. Almog forderte die Mitglieder des Sicherheitsrats dazu auf, auf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas einzuwirken, »die richtigen Entscheidungen zu treffen«.
Netflix
Der Streamingdienst Netflix finanziert mit zwölf Millionen US-Dollar den neuen Film des israelischen Regisseurs Ariel Vromen (The Iceman). Im Juli begannen in London die Dreharbeiten zu The Angel. Vorlage ist das 2016 erschienene Buch The Angel: The Egyptian Spy Who Saved Israel (»Der Engel: Der ägyptische Spion, der Israel rettete«) des israelischen Politologen Uri Bar-Joseph. Es handelt von Aschraf Marwan, dem Schwiegersohn von Ex-Präsident Gamel Abdel Nasser, der Israel einen Tag vor Ausbruch des Jom-Kippur-Krieges 1973 vorwarnte. Das Drehbuch schrieb Regisseur Vromen gemeinsam mit David Arata (Children of Men). Gefilmt wird auf Arabisch, Hebräisch und Englisch, weitere Drehorte neben Großbritannien sind Bulgarien und Marokko. Darsteller sind unter anderem Marwan Kenzari, Toby Kebbell, Sasson Gabai und Ori Pfeffer. The Angel soll 2018 exklusiv auf Netflix zu sehen sein.