Israel

Nachrichten

Spinnen spinnen Spinnennetze – Forscher wissen jetzt, wie. Foto: Thinkstock

Spinnen
In Israel könnten Wissenschaftler das Geheimnis der Spinnen gelüftet haben. Das Start-up Seevix behauptet, einen Weg gefunden zu haben, durch den sich Seidenproteine »eigenständig spontan zusammenfügen«. Geforscht haben schon viele, denn der Spinnenfaden ist nicht nur stärker als Stahl, unglaublich elastisch und zudem viel leichter, er kann auch extreme Temperaturen überstehen. Doch das Hauptproblem der Forscher war meist, die Seidenproteine in jener besonderen Art zu Fasern zu spinnen, wie es die Insekten tun. Die Geschäftsführerin von Seevix, Shlomzion Shen, sagt, ihre Firma habe es geschafft. Ohne näher auf Details einzugehen, erklärt sie nur, man habe »biomimetisch gearbeitet«, was bedeutet, dass man biologische Prinzipien imitiert. Die Forschungsarbeiten an der Hebräischen Universität in Jerusalem hätten zehn volle Jahre gedauert.

Manipulation
Die Untersuchung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller zieht immer weitere Kreise. Wie die »New York Times« berichtet, wird nun auch in Israel gefahndet. Mueller untersucht die eventuelle Manipulation der US-Präsidentschaftswahlen durch Russland, bei denen Donald Trump als Sieger hervorging. In Israel sei eine lokale Firma befragt und deren Computer beschlagnahmt worden, die sich auf »Manipulation durch soziale Medien« im Internet spezialisiert hat. Es gehe um Kontakte zwischen dem israelischen Experten in diesem Bereich, Joel Zamel, und dem Amerikaner George Nader, der unter anderem die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate berät und dabei geholfen haben soll, Trump zum Sieg zu verhelfen. Zamel soll sich auch mit Trump-Sohn Donald jr. getroffen haben. US-Gesetze verbieten es Nicht-Amerikanern, sich in Wahlen einzumischen.

Fahnen
Zum 70. Geburtstag Israels wurden in aller Welt 5000 Flaggen in Blau-Weiß von mehr als 200.000 Menschen unterzeichnet und nach Jerusalem geschickt. Der Großteil der Fahnen wurde in einer sogenannten »Zeitkapsel« verstaut und katalogisiert. Die Kapsel soll erst 2048, an Israels 100. Geburtstag, wieder geöffnet werden. 200 Flaggen hängen offen in der Halle des Ammunition Hill in Jerusalem. Zu den Unterzeichnern gehören Leiter von kulturellen und religiösen Einrichtungen, Botschafter verschiedener Staaten, Soldaten und ganz normale Bürger aus allen Ecken der Welt.

Proteste
19 festgenommene arabisch-israelische Demonstranten sind am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Das hatte ein Richter angeordnet. Am Freitagabend war es in Haifa zu Demonstrationen gegen die Geschehnisse während der gewalttätigen Gazaproteste gekommen. Auch in der Hafenstadt gab es nach Polizeiangaben Ausschreitungen. Die Demonstranten hingegen werfen den Sicherheitskräften übermäßige Gewaltanwendung vor. Eine interne Abteilung im Justizministerium leitete daraufhin eine Untersuchung wegen vermeintlicher Polizeigewalt ein. Sicherheitsminister Gilad Erdan unterstützt dies. Im Armeeradio sagte er: »Wenn ein Beamter einen Gefangenen gewalttätig behandelt hat, gibt es in der Polizei keinen Platz für ihn.« Polizeichef Roni Alscheich kommentierte, dass er die Untersuchung zwar begrüße, er jedoch klarmachen wolle, dass der Protest hochgradig gewalttätig gewesen sei. »Es war kein legitimer Protest. Nicht einmal für eine tolerante Demokratie.«

Flughafen
In Eilat entsteht nicht nur der neueste, sondern auch der bestgesicherte Flughafen des Landes. Der höchste Zaun der Welt (sechs Meter) gegen Anti-Panzer-Granaten, hochentwickelte Sicherheitskameras und Radar-Ausrüstung sollen dafür sorgen, dass am Ramon-Flughafen nichts dem Zufall überlassen wird. Der Zaun wird 34 Kilometer messen, derzeit befindet sich die Anlage in den letzten Zügen der Bauarbeiten, die vor fünf Jahren begonnen haben. Die Eröffnung ist für März 2019 vorgesehen. Insgesamt sollen sich die Kosten auf 1,7 Milliarden Schekel (mehr als 400 Millionen Euro) belaufen. Der Flughafen kann bis zu zwei Millionen Passagiere im Jahr abfertigen.

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024

Israel und der Chefankläger

Das Tischtuch ist zerschnitten

Karim Khan triumphiert. Doch nach der Ausstellung der Haftbefehle ist ihm eine Untersuchung in Gaza verwehrt

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

Netanjahu: »Verfahren wird wie Dreyfus-Prozess enden«

Gegen Israels Ministerpräsidenten wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen – nun wehrt er sich mit scharfen Worten

 21.11.2024

Hintergrund

Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof hat am Donnerstag einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan stattgegeben

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Nahost

Israelischer Historiker bei Feldstudie im Südlibanon getötet

Der Wissenschaftler wollte in der Kampfzone eine Festung studieren

 21.11.2024

Nahost

Ringen um Waffenruhe: Amerikanischer Vermittler optimistisch

Amos Hochstein trifft heute Benjamin Netanjahu

 21.11.2024

Charedim

Wehrpflicht für alle?

Unter Israels Reservisten wächst der Unmut über die Ausnahmeregelung

von Sabine Brandes  21.11.2024

Vermisst

»Meinem Vater ist kalt«

Ohad Ben Ami wurde ohne Kleidung gekidnappt

von Sabine Brandes  21.11.2024

Libanon/Israel

US-Vermittler: Fortschritte im Ringen um Waffenruhe

Amos Hochstein bringt Bewegung in die Verhandlungen

 22.11.2024 Aktualisiert