Eine Ausstellung über fünf Pogrome der Zeitgeschichte sollte in Berlin und an anderen Orten in Europa sowie im Nahen Osten gezeigt werden – 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz. Das britische National Holocaust Museum konzipierte dafür »The Vicious Circle«.
Die Freie Universität (FU) in Berlin wollte die Wanderausstellung zunächst zeigen, machte dann aber einen Rückzieher. Wie der »Tagesspiegel« berichtet, wird »Der Teufelskreis« dennoch in Berlin zu sehen sein.
Die Novemberpogrome in Berlin im Jahr 1938 sind ebenso Teil der Schau wie Pogrome in Bagdad 1941, in Kielce (Polen) 1946, in Aden 1947 und im Kibbuz Be’eri am 7. Oktober 2023.
Schutz der Exponate
Der Kommentar der FU nach der Absage: Gegenüber dem »Tagesspiegel« erklärte die Bildungsinstitution, man störe sich nicht an den Inhalten. Das Foyer der Uni sei aber »möglicherweise nicht die richtige Plattform«.
Später wurde noch das Argument der Kosten für den Schutz der Exponate angegeben sowie der Hinweis, die Nebeneinanderstellung von »Pogromen in verschiedenen Kontexten« könne als Relativierung der Schoa verstanden werden. Auch befürchtete die Uni »emotionale Reaktionen«.
Berliner Abgeordnetenhaus und Rathaus Neukölln
Nun ist klar: »The Vicious Circle« kommt dennoch nach Berlin. Der zunächst irritierte Veranstalter kann aufatmen. Am 25. Februar wird die Ausstellung im Abgeordnetenhaus eröffnet, wo sie dann am 26. und 28.2. sowie am 3. und 4.3. zu sehen ist, um später ins Haus der Wannseekonferenz (noch kein Termin) und ins Rathaus Neukölln (28.4. bis 23.5.) umzuziehen.
Kommende Woche wird die Ausstellung zunächst in London gezeigt. Später stehen auch Tallinn und Brüssel auf dem Programm. An allen Ausstellungsorten soll nach Angaben des Holocaust Museums klar werden, dass der Hass auf Juden eine über 2000-jährige Geschichte aufweist, die nicht 1945 endete. im