Covid-Impfung

Myokarditis: Forscher geben Entwarnung

Nur wenige sehr Geimpfte, überwiegend Männer, entwickeln in den Tagen nach der Spritze eine Herzmuskelentzündung. Foto: Flash 90

In den letzten Monaten gab es weltweit Berichte über eine Häufung von schweren Herzmuskelentzündungen bei Menschen, denen ein mRNA-Impfstoff (BioNTech oder Moderna) gegen das Coronavirus verabreicht worden war. Anfang dieser Woche gaben die Gesundheitsbehörden in Schweden bekannt, dass man das Moderna-Vakzin vorerst nicht mehr an Personen unter 30 Jahren verabreichen werde.

LEICHTER VERLAUF Laut einer am Mittwoch veröffentlichten neuen Studie auf Grundlage der Daten von mehr als 2,5 Millionen Israelis sind Befürchtungen über eine Herzmuskelerkrankung infolge einer Impfung aber größtenteils unbegründet. Das Beilinson Medical Center in Peta Tikva wertete dabei die Datenbank des größten israelischen Gesundheitsdienstleisters Clalit aus. Die Ergebnisse wurden jetzt im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht.

Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass nur 2,13 von 100.000 Israelis nach der Impfung mit dem mRNA-Wirkstoff von BioNTech mit einer sogenannten Myokarditis beziehungsweise einer Perikarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) zu kämpfen hatten.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In 98 Prozent der Fälle handelte es sich zudem nur um eine leichte Erkrankung, die keine Schädigung der Herzfunktionen zur Folge hatte. Nur bei einem Mann kam es zu einem kardiogenen Schock, der einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machte, fand die Studie heraus.

MÄNNER Betroffen sind vor allem jüngere Männer in der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren. Die Wissenschaftler vom Beilinson Center sind daher überzeugt, dass selbst in dieser Alterskohorte das Risiko einer Erkrankung sehr gering ist. Dagegen biete der Impfstoff einen enormen Nutzen bei der Verhinderung von Covid-19-Erkrankungen.

Auch in der Gruppe der rund 330.000 Kindern und Jugendlichen, die in Israel bereits gegen das Coronavirus immunisiert wurden, wurden lediglich ein Dutzend Fälle von Myokarditis gemeldet. Bis auf ein Mädchen waren nur Jungen betroffen. Alle zwölf Erkrankten mussten nicht stationär behandelt werden und genasen schnell.

Am Freitag hatte das israelische Gesundheitsministerium Daten veröffentlicht, aus denen hervorging, dass die bekannten Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe bei der Auffrischungsimpfung im Vergleich zu den ersten beiden Dosen deutlich geringer ausfielen. Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Schmerzen im Arm traten demnach bei der dritten Impfung in allen Altersgruppen wesentlich seltener auf. Von den rund 3,2 Millionen Israelis, die bereits drei Mal geimpft wurden, berichteten nur 19 von ernsten Nebenwirkungen, so das Ministerium. mth

Israel

Menschliche Überreste nach Hai-Angriff gefunden

Nachdem am Montag über die Attacke berichtet wurde, stießen Taucher nun auf Leichenteile

 22.04.2025

Kommentar

Bezalel Smotrich, die Geiseln in Gaza und der moralische Teufelskreis

Zum Gesellschaftsvertrag in Israel gehört es, dass kein Soldat und kein Opfer von Terror zurückgelassen wird. Niemand! Niemals! Koste es, was es wolle. Was es bedeutet, dies nun in Frage zu stellen

von Daniel Neumann  22.04.2025

Jerusalem

Trumps Botschafter in Israel: Druck an der richtigen Stelle ausüben

Mike Huckabee sagt, humanitäre Hilfe könne wieder nach Gaza geliefert werden, wenn die Geiseln freigelassen würden

 22.04.2025

Nahost-Diplomatie

Gaza: Vermittler streben mehrjährige Waffenruhe an

Laut BBC wollen Ägypten und Katar mit einem neuen Vorschlag Bewegung in die festgefahrene Situation bringen

 22.04.2025

Tel Aviv

Schin Bet-Chef erhebt Vorwürfe gegen Netanjahu

Der Streit zwischen dem Regierungschef und dem Leiter des Schin Bet geht in die nächste Runde

 22.04.2025

Gaza

Hamas ruft weiteren »Tag des Zorns« aus

Der Nationale Sicherheitsrat ruft Israelis im Ausland zur Vorsicht auf

 22.04.2025

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  21.04.2025

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  21.04.2025

Hadera

Mann nach Bericht über Haiangriff vor Israels Küste vermisst

Hai-Attacken sind in Israel höchst selten

 21.04.2025