Shani Louk ist nah bei ihrer Familie beigesetzt. Die junge Deutsch-Israelin wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen beim Nova Rave im Kibbuz Re’im ermordet und nach Gaza verschleppt. Später fanden israelische Soldaten ihre Leiche in einem Gaza-Tunnel unter einem Gebäude des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, UNRWA. Die Mutter von Shani, Ricarda Louk, kritisierte die Organisation jetzt in einem Interview mit dem WELT-Nachrichtensender.
Anfangs habe sie Zweifel gehabt, dass die Leiche ihrer Tochter überhaupt jemals aus Gaza geborgen werden könne, und sich in gewisser Weise damit abgefunden. »Doch als wir die Nachricht erhielten, dass sie den Körper nach Israel bringen, war es ein guter Abschluss für uns, dass wir sie nah bei uns beerdigen konnten. Es hilft unserer Familie«, sagte Louk in dem Interview. Ihre Tochter wolle sie als »fröhliches Mädchen mit dem großen Herzen und dem vielen Lachen« in Erinnerung behalten, obwohl die Umstände ihres Todes so grausam gewesen seien. »Sie hat viel Licht verbreitet.«
Mitarbeiter stehen in Verdacht, beim Massaker geholfen zu haben
Das UN-Hilfswerk steht im Verdacht, dass einige seiner Mitarbeiter an den Massakern und Entführungen des 7. Oktober, bei denen mehr als 1200 Menschen ermordet und 253 verschleppt wurden, beteiligt waren. Das brachte ein Dossier des israelischen Geheimdienstes vor einigen Monaten ans Licht. In dem Papier steht laut der Nachrichtenagentur Reuters, die es eingesehen hat, dass rund 190 UNRWA-Mitarbeiter gleichzeitig Mitglieder der Hamas oder des Islamischen Dschihad gewesen seien.
Doch der Geheimdienst geht davon aus, dass sogar fast zehn Prozent des UNRWA-Personals vermutlich mit der Hamas oder dem Islamischen Dschihad in Verbindung stehe. Das wären mehr als 1200 der 13.000 Beschäftigten, die für die UNRWA in Gaza arbeiten.
»Es war ein riesiger Schock für uns, dass sich eine Hilfsorganisation so in den Terrorismus eingliedert und mithilft.«
ricarda louk
Daraufhin hatten mehr als zehn Länder ihre Zahlungen an UNRWA vorübergehend eingefroren, darunter die USA und Deutschland. Nun allerdings sollen auch aus Berlin wieder Millionen fließen. Ricarda Louk findet das »unglaublich«. Denn UNRWA sei in alles, was geschah, verwickelt gewesen, meint sie.
»Sie haben einen riesengroßen Beitrag auf der palästinensischen Seite geleistet, durch ihre Erziehung den Hass auf Israel geschürt, sie wussten von den Waffen, waren in den Krankenhäusern in Gaza. Es gab viele Hamas-Mitglieder in dieser Organisation.« Es sei ein riesiger Schock für sie gewesen, »dass sich eine Hilfsorganisation so in den Terrorismus eingliedert und mithilft«.
Louk ist überzeugt, dass es viele unschuldige Palästinenser gibt
Ihre Familie habe Videos angeschaut, wie der Körper ihrer Tochter auf einem Pick-up-Truck der Hamas in den Gazastreifen eingefahren sei, um sie herum bewaffnete Terroristen. »Dabei haben wir Massen von Leuten gesehen, die sich über das Massaker und den Tod von Menschen freuen. Das ist doch verrückt!« Dennoch sei sie überzeugt, dass es viele unschuldige Menschen unter den Palästinensern gebe. »Aber eine große Menge von ihnen ist froh über den Anschlag gewesen, hat ihn gebilligt oder sogar mitgeholfen.«
Gleichsam sei sie entsetzt darüber, dass die Terrororganisation Hamas die humanitären Hilfsmittel, die während des Krieges in den Gazastreifen gelangen, nicht an die Armen kommen lasse. »Sie stecken alles ein und verkaufen es dann an die armen Menschen.« Es sei ein ganz schrecklicher Krieg, vor allem, weil sich die Terroristen hinter den Zivilisten verstecken, so Louk. Der israelischen Armee vertraue sie zwar, dass sie die Zivilgesellschaft so gut es ginge schütze »doch das ist kaum möglich. Es ist ein sehr verzwickter und schwieriger Krieg«.