Der Fall einer mutmaßlich von zwölf israelischen Touristen vergewaltigten jungen Britin hat am Montag auf Zypern eine überraschende Wendung genommen. Die Frau war ursprünglich zu vier Monaten auf Bewährung verurteilt worden, weil sie die Vergewaltigungsvorwürfe im Juli 2019 erst erhoben, dann aber zurückgezogen hatte.
Sie habe die Polizeiarbeit behindert und falsche Angaben gemacht, lautete daraufhin der Vorwurf. Ein Teil der Beschuldigten hatte auf Grund der Vorwürfe über eine Woche auf Zypern im Gefängnis gesessen.
OBERSTER GERICHTSHOF Gegen die Bewährungsstrafe wehrte sich die heute 21 Jahre alte Britin. Sie gab an, von der Polizei unter Druck gesetzt worden zu sein und deshalb ohne juristischen Beistand ihre Anzeige gegen die mutmaßlichen Täter zurückgezogen zu haben. Der Oberste Gerichtshof Zyperns entschied nun, dass die Frau kein faires Verfahren erhalten hätte und sprach sie von der Bewährungsstrafe frei.
Jetzt beginne ein weiterer großer Kampf, kündigte eine Anwältin der Frau im Anschluss vor Journalisten an. Die Vergewaltigungsvorwürfe müssten nun nochmals von Grund auf und effektiv untersucht werden. Die Betroffene selbst war zu dem Urteil nicht nach Zypern gereist. dpa