Jubiläum

»Multikulturell par excellence«

Frau Arbib-Perugia, die Jerusalem Foundation feiert ihren 50. Geburtstag. Wenn Sie auf fünf Jahrzehnte zurückblicken – was ist die größte Errungenschaft?
Die 4000 Projekte, die über ganz Jerusalem verteilt sind. Das Ergebnis ist die Stadt, die wir heute vor Augen haben. Die Stiftung hat enorm zur Entwicklung Jerusalems beigetragen.

Stiftungsgründer Teddy Kollek sagte, die Foundation wurde ins Leben gerufen, »um eine multikulturelle Stadt zu schaffen, in der alle Einwohner gleichberechtigt zusammenleben«. Oft, vor allem in der täglichen Berichterstattung, sieht die Realität anders aus. Warum?
Was in den Medien steht, entspricht oft leider nicht dem, was wirklich ist. Die Menschen müssen herkommen und sehen, was hier geschieht. Die Stadt ist überall gemischt. Wenn man durch die Parks spaziert, in die Museen und Konzerte geht, die Schulen besucht, durch Ost-Jerusalem läuft, dann erlebt man eine multikulturelle Stadt par excellence.

Welche sind die drängendsten Probleme?
Wie in jeder Stadt auf der Welt gibt es natürlich auch bei uns Herausforderungen. Hinzu kommt die sehr heterogene Bevölkerung, Juden und Araber, ultraorthodox bis säkular. Jede Gruppe hat ihre eigenen Probleme – und wenn diese Menschen alle zusammenleben, entstehen besondere Schwierigkeiten. Beispielsweise im Bereich der Bildung oder durch die hohen Lebenshaltungskosten.

Was tut die Stiftung konkret, um ihre Mission zu erfüllen?
Es sind zum einen die Parks in der ganzen Stadt, der bedeutendste ist der Teddy-Park. Zudem ist ein reichhaltiges kulturelles Rahmenwerk geschaffen worden mit Künstlern, Musikern, Museen, darunter das Wissenschaftsmuseum, eine der größten Attraktionen für junge Menschen. Das Bildungsangebot wurde verbessert, vor allem für Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Familien. Die Lebensqualität in unterprivilegierten Stadtteilen wird durch verschiedene Projekte erhöht. Ebenso kümmern wir uns um ärmere und ältere Menschen mit Aktivitäten und Gemeindezentren.

Wagen Sie einen Blick in Jerusalems Zukunft. Wie sollte die Stadt Ihrer Meinung nach in einem halben Jahrhundert aussehen?
Die Zukunft, die ich gerne sehen würde, hat bereits begonnen. Jerusalem ist ein bedeutender Kulturmittelpunkt mit einem internationalen Top-Ten-Museum. Die Stadt wird zusehends zu einem Hub für Hightech und ist internationales Tourismuszentrum. Wünschenswert wäre, wenn sie zudem zu einem herausragenden Zentrum für Bildung wird. Ich bin mir sicher, das kann geschehen. In 50 Jahren möchte ich einen Ort sehen, in dem junge Familien mit Kindern gern leben, in dem das Leben bezahlbar ist und die Bildung hervorragend. Ich wünsche mir eine offene Stadt, die demokratische Werte repräsentiert.

Mit der Präsidentin der Jerusalem Foundation sprach Sabine Brandes.

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Nahost

Huthi schießen erneut Raketen auf Israel ab

Zweimal heulten im Norden des Landes am Freitag die Sirenen. Im Kibbuz Mishmar Ha’emek verursachen Trümmerteile Schäden

 02.05.2025

USA

US-Präsident Trump: »Weniger als 24 lebende Geiseln in Gaza«

Kurz bevor US-Präsident Donald Trump zu einer Reise in den Nahen Osten aufbricht, schockiert er mit einer Aussage über die Zahl der noch lebenden israelischen Geiseln in Gaza

 02.05.2025

Nahost

Israels Streitkräfte fliegen Luftangriff auf Damaskus

Angesichts der Angriffe auf die drusische Minderheit warnt Israel die Regierung des Nachbarlands

 02.05.2025

Israel

Netanjahu: Hamas-Niederlage wichtiger als Geiselbefreiung

Das Forum der Geisel-Familien reagierte entsetzt auf die Äußerung des israelischen Regierungschefs

 01.05.2025

Waldbrände in Israel

»Es fühlt sich an wie Apokalypse«

Anna Veeder aus Neve Shalom über die Evakuierung ihres Dorfs und den 77. Unabhängigkeitstag

von Ayala Goldmann  01.05.2025

Waldbrände in Israel

Brandstiftung: Polizei widerspricht Netanjahu

Feuerwehr: Genaue Ursachen der Brandherde sind noch unklar

 01.05.2025 Aktualisiert

Medienbericht

Hamas bietet angeblich Abgabe schwerer Waffen an

Demnach soll die Terrororganisation bereit sein, Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter ägyptische Kontrolle zu stellen

 01.05.2025

Besuch

Tel Aviv und Berlin unterzeichnen bald Städtepartnerschaft

Am Montag wird der Bürgermeister der israelischen Metropole, Ron Huldai, im Roten Rathaus erwartet

 01.05.2025