Das Mullah-Regime im Iran behauptet, dass der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad den Kampf gegen Israel nicht stoppen werde. »Der Machtwechsel in Syrien könnte den weiteren Kurs der Widerstandsfront gegen das zionistische Regime (Israel) kurzfristig beeinträchtigen, aber definitiv nicht aufhalten«, sagte Außenminister Abbas Araghtschi.
In einem Interview mit dem Staatssender Irib erklärte der iranische Chefdiplomat, der »Widerstand« gegen Israel sei »eine ideologische Mission und kein klassischer Krieg« und werde daher weitergehen.
Er räumte jedoch ein, dass Assad und die syrische Regierung ein strategisch wichtiger Alliierter in der »Widerstandsfront« gegen Israel gewesen sind. Teheran hatte laut Araghtschi in Syrien zwar mit einem langfristigen Bürgerkrieg, nicht aber mit einem solch rasanten Umsturz gerechnet.
Staatlicher Verbündeter
Seit Jahren überzieht der Iran den Nahen Osten mit Terror. Die Hamas, die Hisbollah, die Huthi und andere von Teheran finanzierte Terrororganisationen gehen gegen Israel und dessen Partner vor. Der bisher schlimmste Terrorakt gegen den einzigen jüdischen Staat passierte am 7. Oktober 2023, als palästinensische Terroristen 1200 Israelis in Massakern ermordeten, darunter sogar Babys, und 251 nach Gaza verschleppten, von denen sich 97 noch immer in Geiselhaft befinden. Hinzu kamen Vergewaltigungen und Folter.
Die Regierung von Assad war der einzige staatliche Verbündete innerhalb der von Iran angeführten Widerstandsfront. Außerdem diente Syrien als Versorgungsroute für die Hisbollah im Südlibanon. Der Machtwechsel in Damaskus hat laut Beobachtern in Teheran die iranische anti-Israel Doktrin erheblich geschwächt.
Araghtschi selbst war bis Samstag noch auf diplomatischer Mission unterwegs. Er wollte die arabischen Nachbarländer davon überzeugen, weiter an Assads Regierung festzuhalten, um die »Terroristen« der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) zu bekämpfen. Seine Bemühungen erwiesen sich jedoch als nutzlos. In den sozialen Medien wurde er von hiesigen Kritikern deswegen auch als »Abbas Sisyphus« tituliert. dpa/ja