Israel

Morddrohungen gegen Bennett und seine Familie

Israels Regierungschef Naftali Bennett Foto: Flash 90

Israels Ministerpräsident Naftali Bennett von der Rechtspartei Jamina hat eine explizite Morddrohung erhalten. Ein Brief mit einem scharfen Projektil und eindeutigen Botschaften veranlasste die Behörden, die Sicherheit um den Regierungschef und seine Familie zu verstärken.

BRIEF Nach Angaben in israelischen Medien wurde der Brief weder an das Privathaus in der Stadt Ra’anana in der Nähe von Tel Aviv noch an die offizielle Residenz des Premierministers in Jerusalem geschickt, sondern an einen früheren Arbeitsplatz von Bennetts Ehefrau Gilat. Das Büro informierte die Familie über den Brief, der an den Inlandsgeheimdienst Schin Bet weitergegeben wurde.

Ermittlungen seien eingeleitet worden. Die Behörden würden dieser Drohung im Vergleich zu anderen, die online ausgesprochen, größere Bedeutung beimessen. Vor allem, weil die Kugel hinzugefügt wurde. Es ist eine Nachrichtensperre verhängt worden, sodass es derzeit keine Informationen zu Verdächtigen gibt.

In einer von Bennett veröffentlichten Erklärung heißt es, dass das Schreiben explizit den 16-jährigen Sohn des Paares, Yoni, erwähnte. »Wir werden dich kriegen«, stand geschrieben. »Politischer Streit, egal wie tief er ist, darf nicht zu Gewalt und Morddrohungen führen«, sagte Bennett in einer Erklärung, die auf seinen sozialen Netzwerken geteilt wurde. »Wir müssen alles tun, als Politiker und als Bürger, die sich um ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder in diesem Land kümmern, damit es solche Phänomene nicht gibt. Wir sind alle Menschen«, fügte er hinzu.

SOZIALE MEDIEN Der Premier drängte auch darauf, vor Israels Unabhängigkeitstag und dem Jom Hasikaron, dem Gedenktag für gefallene Soldaten und Opfer des Terrorismus in der nächsten Woche, die Rhetorik des politischen Diskurses nicht ausufern zu lassen, insbesondere in den sozialen Medien.

Mehrere Politiker äußerten sich bestürzt ob der Nachricht. Außenminister Yair Lapid von der Zentrumspartei Jesch Atid schrieb auf Twitter, die Drohung sei eine »traurige Erinnerung daran, was Hetze bewirken kann«. Am 4. November 1995 war der israelische Regierungschef Jitchak Rabin nach einer Friedensdemonstration in Tel Aviv von einem jüdischen Rechtsextremisten ermordet worden.

Washington

Trump droht Hamas: »Das ist die letzte Warnung«

»Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage«, betont der US-Präsident 

 05.03.2025

Krieg

US-Regierung führt direkte Gespräche mit Hamas

Die Sprecherin des Weißen Hauses bestätigt den Kontakt. Laut der Hamas geht es um amerikanische Geiseln und eine mögliche Vereinbarung zur Beendigung des Gaza-Kriegs

von Luzia Geier  05.03.2025

Nahost

Jerusalem zu weiterer Erhöhung des Drucks auf die Hamas bereit

Eine Fortsetzung der Waffenruhe mit den Terroristen der Hamas ist nicht in Sicht. Beim Stopp aller Hilfslieferungen nach Gaza wird es möglicherweise nicht bleiben

 05.03.2025

Israel

Neuer Generalstabschef Ejal Zamir tritt sein Amt an

Das Militär ist noch dabei, sich den katastrophalen Fehlern zu stellen, die das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 ermöglichten. Nun gibt es einen Wechsel an der Spitze

 05.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

 05.03.2025

Berlin

Aus der Krise heraus

Israel präsentiert sich zuversichtlich auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin

von Detlef David Kauschke  05.03.2025

Nahost

»Wenn Schin Bet anders gehandelt hätte, wäre das Massaker verhindert worden«

Israels Geheimdienst legt Bericht über eigene Fehler rund um den 7. Oktober vor

von Sara Lemel  05.03.2025

Gaza

Neues Foto zeigt geschlagene Geisel Matan Angrest

Der junge Soldat wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen aus seinem Panzer entführt

von Sabine Brandes  04.03.2025

Nahost

Gideon Sa’ar: Israel bereit für zweite Phase der Waffenruhe

Eine Fortsetzung des Waffenruhe-Deals im Gaza-Krieg ist derzeit ungewiss. Laut einem israelischen Bericht hat Israels Außenminister nun Bereitschaft signalisiert, die zweite Phase umzusetzen

 04.03.2025