Modernisierung
Das israelische Kabinett hat einen Fünfjahresplan für die Kotel beschlossen. Damit soll die Infrastruktur rund um das jüdische Heiligtum modernisiert und der Tourismus gefördert werden. Premierminister Naftali Bennett stellte den Plan, für den mehr als 30 Millionen Euro vorgesehen sind, am Sonntag vor. Unter anderem soll die Verkehrssituation verbessert werden. Es ist ein altbekanntes Problem, dass die Kotel für Fahrzeuge schwer zu erreichen ist und Parkplätze, besonders für Reisebusse, in der Nähe praktisch nicht vorhanden sind. Außerdem sollen neue Bildungspläne entwickelt werden, mit besonderem Fokus auf die Bedürfnisse von Schülern, Neueinwanderern und Soldaten. Weiterhin soll die Kotel über neue technologische Plattformen zugänglicher gemacht werden.
Trauer
Die Künstlerin Tova Berlinski ist am Sonntag im Alter von 106 Jahren in Jerusalem gestorben. Die Tochter eines chassidischen Rabbiners, geboren 1915 in Oswiecim als Gusta Wolf, war bekannt für ihre kahlen, trostlosen Landschaften und schwarzen Blumen, die sie ihren Eltern und Geschwistern widmete, die im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden. Das Lager lag weniger als zwei Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt. Die an der Bezalel-Akademie ausgebildete Künstlerin war das älteste von sechs Kindern. 1938 floh sie nach Palästina. Ein Großteil ihrer Werke zeigt den Schmerz des Holocaust und die Familienmitglieder, die sie durch die Nazis verlor. »Ein Schmerz, der mich nie verlassen hat«, zitierte die »New York Times« die Künstlerin vor fünf Jahren.
Dementi
Israel habe eine Vereinbarung unterzeichnet, Erdgas über Jordanien in den Libanon zu pumpen, um der von der Krise betroffenen Nation zu helfen. Dies behauptete ein Fernsehbericht eines israelischen Kanals ohne Angaben von Quellen. Angeblich sei der Deal von Amos Hochstein, Washingtons Sonderbeauftragtem und Koordinator für internationale Energieangelegenheiten, vermittelt worden. Die US-Regierung dementierte jedoch. Auch das libanesische Energieministerium stritt das Abkommen ab und ließ wissen, der Bericht sei völlig unwahr. »Das Ministerium bestätigt, dass das Gaslieferabkommen, an dem die libanesische und die ägyptische Regierung arbeiten, klar und deutlich festlegt, dass das Gas aus Ägypten kommen soll.«
Übung
Die israelischen Streitkräfte (IDF) und das Zentralkommando des amerikanischen Militärs haben im Süden Israels eine gemeinsame Übung abgehalten, bei der Luftangriffe und -kämpfe simuliert wurden, gab die IDF an. Bei der Aktion mit Namen »Wüstenfalke« flogen israelische Piloten des 119. Geschwaders Seite an Seite mit amerikanischen Piloten des 55. Jagdgeschwaders. Mit den eingesetzten Kampfflugzeugen, Hubschraubern und weiteren Ausrüstungen wurden feindliche Angriffe und deren Abwehr simuliert. Die Übung wurde von der Ovda Air Base der IAF, nördlich von Eilat, durchgeführt und fand hauptsächlich im Luftraum über der Negev-Wüste statt.
Bäume
Aus Anlass des Feiertags Tu Bischwat ist ein neuer Gesetzesvorschlag eingebracht worden. Der Knessetabgeordnete Alon Tal bezeichnet ihn als »erstes umfassendes Forstgesetz, das seit einem Jahrhundert in Israel vorgeschlagen wird«. Das gegenwärtige Gesetz, welches das Pflanzen von Bäumen und die Forstwirtschaft regelt, ist die »Waldverordnung« von 1926 des britischen Mandats, angelehnt an eine britische Version von 1921. »Angesichts der Bedeutung der Bäume und Wälder für die menschliche Gesundheit, Erholung, ökologische Korridore, den Artenschutz und den Klimawandel ist es höchste Zeit, dass Israel Gesetze verabschiedet, die den nationalen und globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden«, so Tal.
Roboter
Das Kurierdienstunternehmen DHL Express hat das größte Roboter-Sortierzentrum des Nahen Ostens in Israel eröffnet. Das teilte das Unternehmen mit. Hätte es die Investition von 70 Millionen Euro in die Anlage in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens nicht getätigt, so wäre das Unternehmen nach eigenen Angaben nicht mit dem Tempo der Bestellungen in Israel hinterhergekommen. Hundert Förderbänder sortieren jetzt 20.000 Pakete pro Stunde, etwa fünfmal mehr als zuvor, was den modernsten Zentren in Europa entspricht, so Yair Bitton, der Geschäftsführer von DHL Express Israel. Statt in vier Stunden kann ein Frachtflugzeug durch die neue Anlage in nur 50 Minuten abgefertigt werden. Sabine Brandes