Israel

Milchmangel vor dem Fest

Monatlich fehlen 1,5 Millionen Liter Milch. Foto: Flash 90

Statt Milchbart gibt es in Israel Milchmangel. Und das bereits seit Monaten. Immer wieder stehen Kunden vor leeren Regalen in den Supermärkten. Vor den Hohen Feiertagen verärgert das die Israelis besonders, wenn sie viel für die Festtage einkaufen. Der Grund sind angeblich zu geringe Profite für die Hersteller.

Lokale Produzenten beschweren sich darüber, dass die Preise für Futtergetreide, die einen erheblichen Teil der Herstellungskosten ausmachen, gestiegen sind. Dabei sind die Preise von Milchprodukten, darunter auch die gewöhnliche Milch, in Israel ohnehin wesentlich höher als in europäischen Ländern.

verbraucherverbände Anfang des Jahres wollten die Hersteller ihre Produkte um 16 Prozent teurer machen. Verbraucherverbände drohten mit Aufständen. Finanzminister Bezalel Smot­rich bremste die Preiserhöhung und ließ nur neun Prozent zu.

Dies wiederum mache die Produktion von Milch für die drei größten Molkereiunternehmen, Strauss, Tnuva und Tara, die fast den gesamten Markt kontrollieren, weniger lohnenswert, argumentieren sie – und produzieren weniger. Butter stellen sie schon länger kaum noch her. Auch das lohne nicht.

Seit Jahresbeginn herrsche in Israel ein Mangel von etwa eineinhalb Millionen Litern Milch pro Monat, so das Ministerium.

Seit Jahresbeginn herrsche in Israel ein Mangel von etwa eineinhalb Millionen Litern Milch pro Monat, so das Ministerium. In den vergangenen Wochen wurde von einer der größten Supermarktketten des Landes Milch aus Polen importiert. Dementsprechend habe er beschlossen, »die Aufhebung der Milchsteuer um weitere sechs Monate zu verlängern«, so Smotrich.

alternativen Sein Ministerium wolle zudem gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium Alternativen für den Milchmarkt prüfen, darunter eine Reform und strukturelle Lösungen, um langfristig eine regelmäßige und günstige Milchversorgung sicherzustellen.

Es bleibt abzuwarten, ob es für die Importeure wirtschaftlich und logistisch sinnvoll sein wird, Milch für einen begrenzten Zeitraum einzuführen. Denn zu den Transportkosten kommen die Gelder für eine Koscher-Zertifizierung der Milch aus dem Ausland noch hinzu.

Israelische Soldaten sollen über den Winter auf dem Berg Hermon bleiben

 13.12.2024

Israel

Paraguay eröffnet Botschaft in Jerusalem erneut

Präsident Santiago Peña: »Es werden viele Reden geschwungen. Für uns sind Taten wichtig.«

von Imanuel Marcus  13.12.2024

Nahost

US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Geiseldeal und Waffenruhe

Ein Berater des US-Präsidenten kündigt an, es könne schon bald soweit sein

 13.12.2024

Nahost

Warum Israel Syriens Militär fast vollständig zerstört hat

In den vergangenen Tagen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben 80 Prozent der syrischen Militärkapazitäten zerstört

von Sara Lemel und Johannes Sadek  12.12.2024

Nahost

Netanjahu trifft US-Gesandten, Gespräch zur Lage in Syrien

Die überraschende Machtübernahme durch Rebellen sendet Schockwellen durch die ganze Region

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Westjordanland

Kind stirbt nach Terrorangriff

Der Junge war Passagier in einem Bus. Drei weitere Personen sind verletzt

 12.12.2024 Aktualisiert

Nahost

Nach Umsturz in Syrien: Hoffnung auf Gaza-Deal

Die Hamas hat den Kernforderungen Israels in zwei Kernpunkten nachgegeben

von Lars Nicolaysen  12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024