Seine Performance beendete Michael Ben David mit den Worten »Ich liebe euch«. Auf viel Gegenliebe stieß der Vertreter Israels bei Publikum und Jury während des gestrigen Halbfinales der Eurovision in Turin allerdings nicht: Sie wählten den Musiker nicht unter die zehn Beiträge, die am Samstag beim Finale dabei sein werden. Dabei war eine Zeit lang nicht klar gewesen, ob Ben David überhaupt an der Eurovision hätte teilnehmen können.
Mit seinem poppigen und extravaganten Auftritt und einem Song über Selbstakzeptanz und -liebe konnte der aus Petach Tikwa stammende Israeli nun offenbar nicht überzeugen. Gut möglich, dass er sich mit einer spontanen Aktion einige Sympathien verspielte: Kurz vorm Start der Abstimmung drängte sich Ben David in die Live-Übertragung und umarmte die Moderatoren des Abends. In den Sozialen Medien kam das nicht gut an.
Mit dem vorzeitigen Ausscheiden des 25-jährigen Ben David schickt Israel das erste Mal seit 2014 keinen Beitrag zum Finale des Eurovision Song Contests. Insgesamt ist das kleine Land erstaunlich erfolgreich bei dem wohl größten europäischen Popmusik-Ereignis. Ab 1973 nimmt Israel an der Eurovision teil und hat seitdem vier Mal den ersten Platz belegt, das letzte Mal 2018. Damals gewann die Sängerin Netta mit dem Song »Toy«.
Als einer der Favoriten beim Finale in Turin gilt das Kalush Orchestra, das mit seinem Lied »Stefania« die Ukraine vertreten wird. Über den Gewinner werden die Punkte einer professionellen Jury sowie die des Fernsehpublikums entscheiden, die jeweils zu gleichen Anteilen gewertet werden. Im vergangen Jahr schauten insgesamt über 180 Millionen die beiden Vorentscheidungen sowie das Finale.