Bei einem Messerangriff im Ostjerusalemer Viertel Sheich Jarrah wurde eine israelische Frau leicht verletzt. Die Polizei nahm später eine palästinensische Minderjährige fest, die des Angriffs verdächtigt wird. Sie war geflohen und hatte sich in einer Schule in der Nähe des Tatorts versteckt.
BEWUSSTSEIN Das 26-jährige Opfer wurde in das Hadassa-Universitätskrankenhaus in Jerusalem gebracht. Nach Angaben des Rettungsdienstes war die Frau auf dem Weg, ihre Kinder zur Schule zu bringen, als sie angegriffen wurde. Das Krankenhaus gab an, dass die Frau bei Bewusstsein und ihr Zustand stabil sei.
Die Kinder, darunter ein Baby, wurden nicht verletzt, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom, der als erster am Tatort war. Israelische Medien berichten, dass es sich bei dem Opfer um eine jüdische Bewohnerin des Ostjerusalemer Stadtviertels handelt.
Die im Gazastreifen regierende Terrororganisation Hamas lobte den Anschlag als »Heldentat«.
Die im Gazastreifen regierende Terrororganisation Hamas lobte den Angriff als »Heldentat, die zeigt, dass der Widerstand unzerstörbar ist«. Das Viertel Scheich Jarrah ist schon lange ein Brennpunkt in der Stadt. Palästinensische Bewohner befürchten, aus ihren Häusern vertrieben zu werden, um Platz für jüdische Siedler zu machen. Immer wieder kommt es dort zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
EINZELTÄTER Seit Mitte November sind bei einer Anschlagsreihe von Palästinensern ein Israeli getötet und zehn verwundet worden. Eli Kay war erst 26 Jahre alt, als er in der Altstadt von Jerusalem erschossen wurde. Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes soll jedoch lediglich der Mörder von Kay eine formelle Zugehörigkeit zu einer palästinensischen Terrororganisation zu haben. Alle anderen seien sogenannten »lone-wolf-Angriffe«, also Taten von Einzeltätern, die keiner Organisation angehören.
Innerhalb weniger Tage nach Beginn der aktuellen Gewaltwelle gab der Schin Bet allerdings bekannt, mehr als 50 Hamas-Terroristen festgenommen zu haben, die verdächtigt werden, Anschläge im Westjordanland zu planen.
Die aktuelle Angriffswelle erinnert an eine Zeit der Gewalt, die als »Messer-Intifada« bezeichnet wurde. Sie begann im Oktober 2015 und hielt etwa sechs Monate an. Fast täglich wurden damals Anschläge von Palästinensern gegen Israelis verübt. Mehrere Menschen wurden dabei getötet.