Satellit
Israel geht ins All. Drei Nanosatelliten sollen Ende dieses Jahres ins Orbit geschickt werden. Die Israel Space Agency und das Technion in Haifa arbeiten gemeinsam an dem Projekt. Dabei ist es nicht die erste Sendung israelischer Nanosatelliten, allerdings eine Premiere für eine Formation aus mehreren. Als Indien im Februar 2017 104 Satelliten auf den Weg brachte, waren auch zwei aus dem jüdischen Staat dabei, die an der Ben-Gurion-Universität entwickelt worden waren. Mit dem jetzigen Projekt, das von Pini Gurfil geleitet wird, soll bewiesen werden, dass Nanosatelliten ihre ursprüngliche Formation ein ganzes Jahr lang beibehalten können, während sie die Erde in 600 Kilometer Höhe umkreisen.
Liste
Die Regierung hat eine Liste mit Organisationen veröffentlicht, deren Mitglieder nicht mehr nach Israel einreisen dürfen. Die sogenannte »Schwarze Liste BDS« wurde vom Strategieministerium herausgegeben. Insgesamt sind 20 Gruppierungen aufgelistet, hauptsächlich aus den USA, Europa und einige aus Südamerika. Das »American Friends Service Committee«, ebenfalls auf der Liste, erhielt 1974 den Friedensnobelpreis für seine Hilfe für Verfolgte des Naziregimes. Jetzt unterstützt es BDS, um »Jahrzehnte der Menschenrechtsverletzungen an Palästinensern zu beenden«, wie die Gruppe erklärt. Eine Woche zuvor hatte die Regierung beschlossen, 75 Millionen Dollar in die Bekämpfung von BDS zu investieren. Die Summe kommt zu einem Teil von der Regierung und zu einem anderen von jüdischen Sponsoren aus dem Ausland.
Strom
Energieminister Yuval Steinitz erklärte am Sonntag, dass die Stromlieferungen an den Gazastreifen erhöht werden. Er habe die Elektrizitätswerke angewiesen, »auf maximale Kapazität zu gehen«. Seit einem halben Jahr lag die Versorgung lediglich bei 40 Prozent, nachdem die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Zahlungen an Israel reduziert hatte. Jetzt forderte die PA die Wiederaufstockung und beglich die Rechnungen. Im von der Hamas kontrollierten Gebiet gab es in den vergangenen Monaten teilweise nur vier Stunden Strom am Tag. Jetzt werden es nach Angaben der Versorger sechs bis acht sein.
Olmert
Zum ersten Mal seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis vor fünf Monaten gab Ex-Premierminister Ehud Olmert einen Kommentar zu seinen persönlichen Verfehlungen ab. »Ich bin willens, mit meinen Fehlern umzugehen. Und ich habe einige begangen – in meinem persönlichen wie beruflichen Leben«, gab er bei einem Treffen von Ex-Geheimdienstlern zu. »Ich kann es nicht vermeiden, diese Verfehlungen zuzugeben. Ich will niemanden davonkommen lassen. Auch nicht mich selbst.« Olmert war von 2006 bis 2009 Ministerpräsident und trat während Ermittlungen gegen ihn wegen Vertrauensbruch und Bestechlichkeit zurück. Er wurde zu 19 Monaten Haft verurteilt und nach 16,5 Monaten wegen guter Führung entlassen. Derzeit wird gegen den amtierenden Premier Benjamin Netanjahu wegen Korruption in zwei Fällen ermittelt.
Angriff
Sie sind wütend. Mehrere palästinensische Christen sind zum Beginn der Woche gegen einen Konvoi des Patriarchen der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Jerusalem gewalttätig geworden. Hunderte Demonstranten blockierten den Weg, als Patriarch Theophilos III. zu einer Kirche in Bethlehem fuhr. Sie skandierten »Verräter« und zerschlugen die Scheiben von drei Fahrzeugen. Grund für den Unmut sind die exzessiven Landverkäufe der Kirche. Die Griechisch-Orthodoxe Kirche ist einer der größten Landeigentümer im Heiligen Land. Dem Patriarchen wird vorgeworfen, Großteile dieser Ländereien zu absoluten Niedrigpreisen an dubiose Briefkastenfirmen verschachert zu haben. Angeblich hätten so Schulden der Kirche beglichen werden sollen. Doch es wird vermutet, dass es zumindest teilweise um persönliche Bereicherung geht.
Tomate
Von wegen, je größer, desto besser. Eine israelische Firma hat jetzt eine Cherrytomate entwickelt, die kaum größer ist als ein Wassertropfen. Kedma mit Sitz in der südlichen Arawa-Wüste ist gänzlich von ihrem Produkt überzeugt: »Man wirft sie einfach über den Salat. Kein Schneiden mehr, und sie explodiert förmlich im Mund.« Die Tomate in der Größe einer Blaubeere soll in den kommenden Monaten auf den Markt gebracht werden und die kleinste sein, die jemals in Israel gezüchtet wurde – oder vielleicht auf der ganzen Welt. Spitzenköche haben sie bereits probieren dürfen und für köstlich befunden: »Sie ist voller Geschmack, süß, praktisch und sexy.«