An dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 waren mehr UNRWA-Mitarbeiter beteiligt als bisher bekannt. Israels Verteidigungsminister Yoav Galant erklärte, es seien mehr als 30 gewesen. Bislang war von zwölf Bediensteten des UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästinenser (UNRWA) ausgegangen worden.
Die 30 Personen hätten sowohl an den Morden, als auch an den Geiselnahmen im Süden Israels mitgewirkt, sagte Galant.
Dem Minister zufolge sind zwölf Prozent der 13.000 UNRWA-Angestellten Mitglieder der palästinensischen Terroraktion. Genau 1468 von ihnen seien in der Hamas aktiv gewesen. Ob dies in diesem Moment weiterhin der Fall ist, bleibt derzeit unklar.
Habseligkeiten durchsucht
Yoav Galant zeigte ein Video, das am 7. Oktober von einer Sicherheitskamera aufgenommen wurde. Darauf sind zwei Terroristen zu sehen, die im Kibbuz Be’eri die Leiche eines der Mordopfer vom 7. Oktober aufhoben und in den Kofferraum eines Fahrzeuges warfen.
Der Verteidigungsminister identifizierte eine der Personen: Ihm zufolge handelt es sich bei einem schwarz gekleideten Mann um Faisal Ali Mussalem Al Naami, einen Sozialarbeiter der UNRWA. Die Aufnahmen wurden israelischen Medienberichten zufolge erstmals drei Tage nach der Terrorattacke in einer Chatgruppe veröffentlicht, in der israelische Ersthelfer kommunizierten.
Das Video zeigt auch, wie Al Naami und sein Begleiter die Habseligkeiten der ermordeten Person, deren Leiche sie in den Kofferraum warfen, durchsuchten.
Interne Ermittlungen
In einem Bericht der Publikation »Times of Israel« wird Jonathan Fowler zitiert, ein Sprecher der UNRWA. Er erklärte, seine Organisation könne auf den Aufnahmen niemanden identifizieren. Israel habe keine Beweise vorgelegt.
Zuvor hatten die israelischen Streitkräfte (IDF) ein Datenzentrum der Hamas entdeckt, das unter dem UNRWA-Hauptquartier in Gaza Stadt untergebracht war und dessen Stromzufuhr nutzte.
Aufgrund der Terror-Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter werden derzeit zwei Untersuchungen durchgeführt, nämlich eine von unabhängiger Seite, die von der früheren französischen Außenministerin Catherine Colonna geleitet wird, und interne Ermittlungen der UNO. im