Nahost

Medien: Iran plant »heftige und komplexe« Attacke auf Israel

Eine iranische Rakete vom Typ Fateh-110 Foto: picture alliance / AP Photo

Die Lage im Nahen Osten könnte weiter eskalieren. Denn der Iran, der seit langer Zeit Terror gegen Israel verbreitet, beabsichtigt offenbar, den jüdischen Staat erneut anzugreifen.

Dem »The Wall Street Journal« (WSJ) zufolge soll diese Attacke »heftig und komplex« ausfallen. Die Zeitung zitierte einen ägyptischen Beamten mit diesen Worten.

Bei einem neuen Angriff würden Raketen mit größeren Sprengköpfen eingesetzt als bei der vorherigen Attacke am 1. Oktober, berichtete das »WSJ« unter Berufung auf iranische und arabische Informanten. Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte zum Einsatz kommen.

»Sehr viel aggressiver«

Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran, der die Antwort auf den konstanten Terror der durch Teheran finanzierten Terrororganisationen Hamas und Hisbollah sowie auf die letzte Raketenattacke des Regimes darstellte, waren iranischen Medien zufolge vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen.

»Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten«, zitierte das »WSJ« einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak starten und er werde »sehr viel aggressiver als beim letzten Mal« sein.

Bereits lange vor dem 7. Oktober 2023 drohte der Iran Israel regelmäßig mit Vernichtung.

Terrorangriffe aus dem Irak

Laut einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) haben pro-iranische Terrorgruppen im Irak ihre Angriffe auf Israel von September auf Oktober mehr als verdoppelt. Sollten die Angriffe nicht eingestellt werden, könnte das israelische Militär über 30 bereits identifizierte Ziele im Irak angreifen, berichtete die arabischsprachige Nachrichtenseite »Elaph« aus Großbritannien.

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Mit seinem als »Gegenschlag« bezeichneten Angriff will der Iran laut »WSJ« allerdings nicht die Wahl in den Vereinigten Staaten von Amerika beeinflussen. Er werde deshalb nach der Abstimmung am Dienstag, aber vor der Amtseinführung des künftigen Präsidenten, beziehungsweise der künftigen Präsidentin im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der US-Zeitung.

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, drohte dem Iran im Falle eines neuen Angriffs auf Israel mit schweren Konsequenzen. »Wir glauben, dass dies das Ende des direkten Schusswechsels zwischen Israel und dem Iran sein sollte«, sagte sie.

Seltener Kontakt

Zuletzt hatte die Regierung in Washington den Iran Medienberichten zufolge vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite »Axios«. Die Warnung stellte demnach einen seltenen Kontakt zwischen den beiden verfeindeten Ländern USA und Iran dar.

Israel hatte am 26. Oktober mehrere Militäranlagen und das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Damit reagierte es auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober. Zuletzt hatten mehrere ranghohe Beamte und Militärs im Iran gesagt, der israelische Angriff werde nicht unbeantwortet bleiben.

Die bisherige Reaktion der Bundesregierung auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd reicht unterdessen nach Ansicht seiner Tochter »natürlich nicht« aus. Es müssten alle Beziehungen zur Regierung in Teheran abgebrochen werden, sagte Gazelle Sharmahd im Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

Umstrittener Prozess

Sie frage sich, warum die von der Bundesregierung angekündigte Schließung der drei iranischen Konsulate nicht schon vor vier Jahren geschehen sei. »Warum haben wir abgewartet, bis mein Vater tot ist?« Die iranische Justiz hatte die Hinrichtung Sharmahds am vergangenen Montag bekanntgegeben.

Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Die Bundesregierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn zurück. dpa/ja

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