Die Raketen fliegen weiterhin. Im Abstand von wenigen Minuten schrillten die Sirenen seit dem Dienstagmorgen in den Gemeinden, die an den Gazastreifen angrenzen.
Auch in den Hafenstädten Aschkelon und Aschdod mussten die Menschen mehrfach in die Schutzräume hasten. Etwa 150 Raketen und Mörsergranaten sind mittlerweile aus dem Gazastreifen von extremistischen Palästinensern auf Israel abgefeuert worden. 29 Menschen mussten wegen leichter Verletzungen und Schock behandelt werden.
Gan Yavne Ein Mann wurde außerhalb der Stadt Gan Yavne verletzt, als sein Wagen auf einer Straße fuhr und neben ihm eine Rakete einschlug. Eine Verkehrskamera nahm die schockierenden Bilder auf.
Am Mittag bestätigte die Armee, Angriffe im Gazastreifen zu fliegen. Zwei Operateure an einer Raketenstation seien unmittelbar vor einem geplanten Abschuss ins Visier eines IAF-Jets gekommen. Ein direkter Treffer wurde gemeldet. Das Gesundheitsministerium in Gaza sprach von drei Toten und 18 Verletzten seit dem Beginn der Auseinandersetzung.
Eskalation Stabschef Aviv Kochawi sagte, man sei an keiner Eskalation interessiert, bereite sich jedoch auf eine vor. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu führte aus: »Terroristen glauben, dass sie Zivilisten angreifen und sich hinter ihnen verstecken können. Wir haben allen gezeigt, dass wir sie treffen können und dabei Zivilisten nur minimal schädigen. Alle, die meinen, dass sie unsere Bürger angreifen können, liegen falsch. Dann greifen wir an.«
Der von der IDF getötete Funktionär des Islamischen Dschihad sei »eine tickende Zeitbombe« gewesen, der Versuche, mit der Hamas eine dauerhafte Ruhe zu erreichen, zunichte gemacht habe, so der Premier.
»Dieser Erzterrorist ist der Haupttäter im Gazastreifen.« Man wolle die Lage nicht noch schlimmer machen, betonte Netanjahu, »doch wir tun alles, um uns zu verteidigen«. Die Israelis rief er auf, »Widerstandsfähigkeit zu zeigen und Haltung zu bewahren«.
Tötung Der Vorsitzende der Partei Israel Beiteinu, Avigdor Lieberman, wollte Netanjahus Worte so nicht stehen lassen und sagte: »Vor einem Jahr hat Netanjahu die Tötung von Abu al-Atta verhindert und sich zurückgelehnt. Ich dachte schon damals, dass die Zeit reif ist. Doch der Premier hat es machtvoll verhindert.«
Die Tötung des Terroristenanführers Baha Abu al-Atta durch die IDF war die erste gezielte Tötung seit 2014.