Die vier Opfer des Terroranschlages von Beer Sheva sind beigesetzt worden. Tausende von Menschen gaben Menahem Yehezkel (67), Laura Yitzhak (43), Rabbi Moshe Kravitzky (50) und Doris Yahbas (49) am Mittwoch das letzte Geleit.
ISLAMISCHER STAAT Am Dienstag hatte Mohammad Abu al-Kian, ein 35-Jähriger aus der Beduinenstadt Hura in der Negevwüste, die vier Menschen bei einem Amoklauf getötet, bevor er von einem bewaffneten Zivilisten erschossen wurde. Er verletzte zwei weitere Frauen schwer. Der Anschlag wird in Zusammenhang mit der Terrororganisation Islamischer Staat gebracht.
Tausende von Trauernden versammelten sich auf dem städtischen Friedhof von Beer Sheva, wo drei der Opfer begraben wurden. Doris Yahbas wurde in dem Moschav Gilat in der Nähe bestattet. Sicherheitsminister Omer Barlev vertrat die Regierung. »Dies ist ein schwerer Moment für die Familie und alle Bürger Israels nach einem tödlichen Terroranschlag durch einen abscheulichen Mörder. Nur wegen des Hasses, der in ihm brannte, hat er dieses grausame Verbrechen begangen«, sagte er.
»Ich verspreche dir, ich werde auf unsere Kinder aufpassen, wie du es getan hast.
Witwer Doris yahbas
»Liebe Doris, meine Frau, die Mutter meiner Kinder, die wir gemeinsam großgezogen haben. Wir bitten dich um Vergebung. Wir werden dich nie vergessen. Du warst die Säule, du warst das Band, das die ganze Familie zusammenhielt. Du hast immer allen geholfen« so der Witwer. »Aber dann kam ein widerwärtiger judenhassender Mann, nahm dir das Leben und nahm dich uns weg. Du wirst immer in unserem Herzen und in unserer Seele sein. Ich verspreche dir, ich werde auf unsere Kinder aufpassen wie du es getan hast.«
TERRORUNTERSTÜTZER Als die Bildungsministerin, Yifat Shasha-Biton, bei der Trauerfeier von Menahem Yehezkel ankam, riefen einige Trauergäste: »Sie sitzen mit Terrorunterstützern in einer Regierung«. Sie bezogen sich damit auf die Beteiligung der islamistischen Partei Raam an der Koalition. Raam verurteilte den Anschlag.
Der Bruder des ermordeten Menahem Yehezkel berichtete, dass die Familie 1963 aus Indien in Beer Sheva ankam. »Seitdem waren wir immer hier. Und nun wurdest du von einem Judenhasser ermordet. Wir können nicht glauben, dass wir dich nie mehr wiedersehen«.
Mit bewegenden Worten verabschiedeten sich die drei Töchter von ihrer Mutter, Laura Yitzhak. Ihre älteste Tochter, die 16-jährige Efrat, sagte unter Tränen: »Mama, ich kann nicht glauben, dass du weg bist, wie soll es ohne dich von hier aus weitergehen?«
Sie dankte ihrer Mutter, »dass du mich zu der erzogen hast, die ich heute bin, danke für deine Liebe. Ich werde dich nie vergessen, wohin ich auch gehe, du wirst in meinem Herzen sein. Ich verspreche dir, dass ich immer dafür sorgen werde, dass es Noa und Yali gut geht. Du bist meine Heldin.«
»Er war ein Symbol des Gebens und voller Warmherzigkeit.«
Rabbi zalman gorelick
Der getötete Rabbiner Moshe Kravitzky hinterlässt eine Frau und vier Kinder. Rabbiner Zalman Gorelick erinnerte an ihn: »Rabbi Moshe war ein treues Mitglied der rabbinischen Gemeinschaft, Leiter einer Synagoge und einer Suppenküche für die ältere russischsprachige Bevölkerung. Er war bestrebt, jedem Juden zu helfen. Er war ein Symbol des Gebens und voller Warmherzigkeit.«
Am Donnerstagmorgen erklärten behandelnde Ärzte des Soroka Krankenhauses in Beer Sheva, dass es den beiden schwer verletzten Frauen, die der Attentäter ebenfalls mit Messerstichen verletzt hatte, besser gehe. Ihr Zustand könne jetzt als »moderat« bezeichnet werden.