Kurzmeldungen

Mail aus Jerus@lem

Flugschein
Die Weltreise nach dem Armeedienst ist ein fester Bestandteil
israelischer Kultur. Jahr für Jahr, so eine Schätzung, machen sich rund 40.000 junge Menschen, nachdem sie die Uniform ausgezogen haben, auf den Weg nach Fernost, Lateinamerika, Afrika oder Ozeanien. Da die meisten auf jeden Schekel achten müssen, wird an allen Ecken gespart. Deshalb nimmt jeder dritte Ex-Soldat die Dienste arabischer Luftfahrtgesellschaften in Anspruch, deren Flugscheine um bis zu einem Drittel billiger als bei israelischen oder europäischen Airlines zu haben sind. Am beliebtesten ist die jordanische Royal Jordanian, gefolgt von Qatar Airlines.

Flughafen
Wenn es darum geht, terroristische Bedrohnungen an Bord von Flugzeugen von vornherein zu verhindern, sind israelische Sicherheitsexperten Weltspitze. Wenn es aber darum geht, Flugzeugen einen sicheren Start oder Landeanflug zu garantieren, ist der jüdische Staat der Dritten Welt näher als man denkt. Vor zwei Jahren hat die US-Luftfahrtbehörde dem Ben-Gurion-Airport wegen erheblicher Sicherheitsrisiken im Flughafenbetrieb die höchste Sicherheitsstufe aberkannt. Bisher hat es Israel nicht geschafft, die für eine Höherstufung geltenden internationalen Auflagen zu erfüllen. Jetzt hat die Internationale Flugtransportvereinigung IATA Israel Entwicklungshilfe angeboten und die anhaltenden Sicherheitsmängel für Israel als »peinlich« bezeichnet.

Fahnen
Ein Großteil der Nationalfahnen, die im jüdischen Staat verwendet und vor allem vor dem Unabhängigkeitstag von Hunderttausenden von Privatbürgern gekauft werden, wird wegen des günstigeren Preises aus dem Ausland importiert. Das ist sowohl der israelischen Textilindustrie als auch solchen Bürgern ein Dorn im Auge, nach deren Meinung Israel-Fahnen aus fremden Gefilden auf mangelnden Nationalstolz hindeuten. Jetzt haben mehrere Knessetabgeordnete einen Gesetzentwurf vorgelegt, der staatliche oder mehrheitlich von Staat finanzierte Einrichtungen zum Erwerb von israelischen Fahnen made in Israel verpflichten soll. Die Initiatoren sind überzeugt, dass die Regelung nicht gegen bestehende Handelsabkommen verstößt.

Feier
Barmizwa-Feiern an der Westmauer kommen unter Diasporajuden in Mode und sind heute um ein Vielfaches häufiger als noch vor einigen Jahren. Eine Barmizwa wie die von Hans de Leeuw aus den Niederlanden sieht man aber nicht alle Tage, hat doch de Leeuw seine religiöse Mündigkeit in der vergangenen Woche nicht mit 13, sondern in dem stolzen Alter von 91 Lenzen gefeiert. Die nicht ganz unerhebliche Verspätung von immerhin 78 Jahren erklärte er mit seiner säkularen Er-ziehung. Allerdings habe er stets gespürt, dass etwas in seinem Leben fehle. Jetzt wurde das Versäumnis nachgeholt.

Faustregel
Das Anbringen der Mesusa an der Haustür ist im Tanach mit den Worten »u-chtawtam al mesusot betecha ve-al schaarecha« (Du sollst sie an die Türpfosten deines Hauses und deine Tore schreiben) vorgeschrieben. Jetzt hat Israels aschkenasischer Oberrabbiner Jona Metzger, von religiösen Juden um Rat gebeten, eine Verfügung zum Anbringen der Mesusa an Bord einer Yacht erlassen. Danach gilt die Mesusa-Pflicht für Boote, deren Abmessungen größer als 2,5 mal 2,5 Meter sind und die für mehrtägige Reisen – nicht nur Kurzausflüge – ausgestattet sind.

Findling
Ein Seniorenehepaar aus der nordisraelischen Stadt Migdal Ha-Emek hat von seinem Sohn einen Papagei als Geschenk erhalten. Vier Monate später war der Vogel verschwunden. Zum Glück fand sich ein ehrlicher Finder, der den Papagei bei der Polizei abgab, aber einen Beweis verlangte, dass es sich bei dem Findling in der Tat um den als verloren gemeldeten »Jacko« handelte. Daraufhin luden die Ordnungshüter Jackos vorherige Besitzer, in deren Haus er viereinhalb Jahre gelebt hatte, zur Gegenüberstellung ein. Und siehe da: Als diese den Raum betraten, geriet der Papagei außer sich vor Freude. Das ließ der anwesende Finder als ausreichenden Beweis gelten. Pech für Jacko: Er wurde nicht an seine ehemaligen, sondern an seine neuen, rechtmäßigen Eigentümer überstellt.

Umsiedlung

Benny Gantz zu Trumps Gaza-Idee: »Kreativ und originell«

Reaktionen aus Israel und den USA zum Vorstoß des US-Präsidenten, die 2,3 Millionen Bewohner des Küstenstreifens umzusiedeln, und ihn unter amerikanischer Vorherrschaft wieder aufzubauen

 05.02.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump: Die USA werden Gaza übernehmen

Im Zweifel werden US-Truppen dabei helfen. Aus Gaza könne eine »Riviera des Nahen Ostens« werden

von Christiane Jacke, Dennis Düttmann, Imanuel Marcus, Luzia Geier  05.02.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Netanjahu berät über Verhandlungen mit der Hamas

Die Verhandlungen über die zweite Phase des Geisel-Deals hätte schon am Montag beginnen sollen

 04.02.2025

Washington D.C.

»Israel ist ein kleines Land«

Donald Trump wird gefragt, ob die USA einer Annexion des Westjordanlandes durch Israel zustimmen würden. Seine Antwort ist typisch und bezeichnend

 04.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Westjordanland

Zwei Tote bei Terroranschlag auf IDF-Soldaten, Siedler greifen Ortschaft an

Acht IDF-Soldaten sind verletzt, zwei davon schwer. Siedler sollen Steine auf palästinensische Häuser geschleudert, Wassertanks zerstört und Autos beschädigt haben

 04.02.2025

Sderot

Entlang der Mauer

Seit Sonntag läuft der nach dem 7. Oktober unterbrochene Bahnverkehr Richtung Norden wieder. Züge werden durch besondere Maßnahmen geschützt

 03.02.2025

Jerusalem

Israel droht trockenster Winter seit einem Jahrhundert

Kaum Regen und warme Temperaturen - das hat Folgen für Israel. Teilweise fielen bisher weniger als ein Drittel der üblichen Durchschnittsmengen an Regen

 03.02.2025

USA

Netanjahu verhandelt in Washington über neue Phase des Waffen-Deals

Zunächst kommt es zu einem Treffen mit dem amerikanischen Nahost-Gesandten Steve Witkoff

 03.02.2025