Vergraben
Grenzsicherung ist ein mühsames Geschäft. Das machen sich Schmuggler, Diebe, illegale Eindringlinge oder auch Terroristen weltweit zunutze, um über ungenügend bewachte Grenzen in Nachbarländer zu gelangen. Jetzt will ihnen die israelische Rüstungsfirma Elbit das Handwerk wenigstens erschweren. Das Unternehmen hat ein schnurloses, unterirdisch anzubringendes Warngerät vorgestellt, das mithilfe seismischer und akustischer Sensoren menschliche Bewegung entdeckt und an die Einsatzzentrale meldet. Das Besondere an den Geräten, die aneinandergereiht einen unsichtbaren Grenzzaun bilden können, ist ihre Fähigkeit, Bewegungen von Mensch und Tier auseinanderzuhalten und nicht bei jedem Wildwechsel anzuschlagen. Wie es heißt, interessieren sich neben der israelischen Armee auch mehrere europäische Staaten für das Wunderwerk der Technik.
Verstromt
Wer gedacht hat, die jüngsten Erdgasfunde – sie reichen für mindestens zwei Jahrzehnte – würden den israelischen Drang nach Kernkraftwerken bremsen, hat sich offenbar getäuscht. Wie die Tageszeitung Yediot Ahronot enthüllte, verhandelt Israel mit den USA über politische Hilfe für den Bau von Atommeilern. Mithilfe der US-Regierung strebt Jerusalem ein Kernkraftprogramm nach dem sogenannten indischen Modell an: Wie Israel ist auch Indien kein Mitglied des Atomsperrvertrags, doch darf es nach einer internationalen Übereinkunft mit ziviler Atomtechnologie beliefert werden. Im Gegenzug für diese Lösung wäre Israel bereit, seine zivilen Kernkraftanlagen internationaler Kontrolle zu unterstellen. Ob der Plan aufgeht, ist ungewiss.
Versprochen
Bei der Übersetzung der Bibel ins Deutsche postulierte Martin Luther, bei der Wortwahl müssten Sprachexperten »dem Volk aufs Maul schauen«. Jetzt hat die Akademie für die Hebräische Sprache diesen Grundsatz an das elektronische Zeitalter angepasst. In ihrem neuen Internetauftritt fordert sie die Hebräischsprachigen auf, ihr ihre sprachlichen Präferenzen für verschiedene Begriffe per E-Mail mitzuteilen und verspricht, die Hinweise würden bei den linguistischen Entscheidungen der Akademie berücksichtigt. Allerdings fragt man sich, ob auch das Volk der Akademie aufs Maul schauen will. Viele der von den Sprachweisen verfügten Hebräisierungen bleiben nämlich auf dem Papier – auch wenn sie sprachlich überaus logisch sein mögen.
Verhüllt
Auch mit der Frömmigkeit kann man’s übertreiben. Rabbiner der in Jerusalem beheimateten ultraorthodoxen Gruppierung Eda Charedit (Gemeinde der Gottesfürchtigen) sind über ein bisher begrenztes, sich aber langsam verbreitendes Phänomen in den ultraorthodoxen Stadtvierteln besorgt: Die Ganzkörperverhüllung von Frauen – Gesichtsschleier inklusive. Mit der burkaähnlichen Kleidung wollen die Frauen das Gebot züchtiger Kleidung auf besonders strenge Weise erfüllen. Allerdings geht die »Taliban-Mode«, wie die Gewänder spöttisch genannt werden, den Rabbinern und den meisten ultraorthodoxen Bewohnern zu weit. Jetzt überlegen die Schriftgelehrten, mit welchen Maßnahmen die unerwünschte Sitte beendet werden kann.
Verurteilt
Im Zweifel für den Angeklagten? Im vorliegenden Fall wurde der mutmaßliche Täter dennoch für schuldig befunden. Der Besitzer eines Pkws wurde vor einem Verkehrsgericht angeklagt, eine Ampel bei Rot überfahren, eine Fußgängerin verletzt und sich, ohne ihr Hilfe zu leisten, aus dem Staub gemacht zu haben. Der Angeklagte behauptete während des gesamten Verfahrens, nicht er habe am Steuer gesessen, wisse aber nicht, wer der Unfallfahrer gewesen sei. Trotz dieser Verteidigungsstrategie wurde er schuldig gesprochen – nicht wegen des Verkehrsdelikts, sondern wegen Strafvereitelung. Dass dem Fahrzeugeigner die Identität des Fahrers unbekannt sei, nahm ihm das Gericht nicht ab.
Verblüfft
Ein ungeborenes Baby rettet sein eigenes Leben und das seiner Mutter. Klingt utopisch, ist aber wahr. Als sich Hindi Gross, werdende Mutter aus Petach Tikwa, einen Tag vor dem geplanten Kaiserschnitt einer Ultraschalluntersuchung unterzog, erkannte der Arzt, dass das Baby einen mysteriösen Gegenstand in der Hand hielt. Wie sich bei der daraufhin angeordneten Notoperation herausstellte, war es ein Blutgerinnsel, das sich infolge einer vorzeitigen Loslösung der Plazenta gebildet hatte – ein Zustand, der das Leben des Ungeborenen wie der Mutter gefährdet. »Es war«, berichtete anschließend einer der verblüfften Mediziner, »als wollte uns das Baby das Gerinnsel zeigen«. Den Eingriff haben Mutter und Töchterchen glücklicherweise gut überstanden.
Verschönert
Fast wie die Heinzelmännchen: In der Kleinstadt Ewen Jehuda, unweit von Netania, drangen mehrere Männer in das leer stehende Haus eines südafrikanischen Juden und renovierten es – aus eigenem Antrieb und ohne Bezahlung. Allerdings handelte es sich um keine auf Anonymität bedachten edlen Wohltäter, sondern um Kriminelle, die das Haus nach der Instandsetzung unter Vortäuschung falscher Eigentumsverhältnisse verkaufen wollten. Ihr Pech: Ein mit der Immobilie vertrauter Wohnungsmakler, der in derselben Straße wohnt, bemerkte das ungewöhnliche Treiben und alarmierte die Polizei, die den »Bauherren« das Handwerk legte. Nun haben sie das Haus – fast wie die Heinzel