Zum zweiten Mal in einer Woche haben heftige Regengüsse in Israel zu chaotischen Zuständen geführt. Am Wochenbeginn waren bereits Zehntausende Haushalte in der Scharon-Region bis zu 60 Stunden lang ohne Strom gewesen. Und auch nach dem Umwetter am Mittwoch sind wieder viele der Elektrizitätsleitungen zerstört.
Der Stromversorger gab an, dass dieselben Regionen betroffen seien: die Kleinstädte Herzlija, Raanana und Kfar Saba nördlich von Tel Aviv. Hier sind mindestens 15.000 Häuser ohne Strom. »Mehrere Hauptversorgungsleitungen sind beschädigt«, gab das Stromwerk an, »und unsere Leute arbeiten rund um die Uhr fieberhaft daran, sie wieder ans Netz zu bringen«. Erst am Mittwochmorgen seien die letzten Schäden des vergangenen Unwetters behoben worden.
Notstand Meteorologen gaben an, dass die Regenfälle sehr lokal und deshalb außergewöhnlich heftig gewesen seien. In einigen Orten prasselten aus einer einzigen Wolke bis zu zehn Millimeter Niederschlag herab. In Herzlija stand auf verschiedenen Straßen das Wasser fast einen Meter hoch. Zwei Kinder mussten aus einem überfluteten Haus gerettet werden, ein Bus blieb in den Fluten stecken. Der Bürgermeister sagte, dass seine Stadt auf diese Zustände nicht vorbereitet sei und rief den Notstand aus.
Auf der Haupteinkaufsstraße Achuza in Raanana schauten an einigen Stellen von geparkten Autos nur die Dächer aus den Wassermassen heraus. In Tel Aviv ist derweil an vielen großen Kreuzungen der Verkehr komplett zum Erliegen gekommen, weil die Ampeln nicht mehr funktionieren. »Es herrscht ein riesiges Chaos in Großteilen der Stadt« beschrieb ein Verkehrspolizist seinen Einsatz im Armeeradio Galgalatz.
Mindestens einen Tag werden die Israelis noch im Nassen ausharren müssen. Denn auch für den Donnerstag sind Stürme und Regengüsse vorausgesagt, die sich erst in der Nacht zum Freitag abschwächen sollen.