Lachen
Lange hat er die Nation zum Lachen gebracht. Jetzt ist er verstummt. Am 23. Oktober starb der im ganzen Land beliebte Schauspieler und Komiker Yehuda Barkan im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Barkan war Vertreter des klassischen israelischen Witzes und bekannt für seine Streiche, die er in der israelischen Ausgabe der Versteckten Kamera anderen spielte. Geboren wurde er 1945 in der Küstenstadt Netanja als Sohn von Eltern, die noch Jiddisch sprachen. Barkan spielte auch in vielen sogenannten »Bourekas-Filmen« mit, die sich den Unterschieden zwischen Aschkenasen und Sefarden humoristisch näherten. »Ich nehme an, dass dieser Schauspieler unter all diesen Schichten von Make-up und Charme echtes Talent hat«, schrieb einst ein Kritiker der »New York Times« über ihn. Barkan wurde in Rechovot beigesetzt.
Kredit
Die internationale Credit-Rating-Agentur Moody’s hat am Wochenanfang bekanntgegeben, dass Israel das Rating A1 trotz der Corona-Pandemie behalten wird. Das Finanzministerium erklärte, diese Entscheidung sei ermutigend. Dennoch gebe es Sorgen über den wirtschaftlichen Zustand des Landes, sollte die Krise noch lange andauern. Nach dem Ende des ersten Lockdowns hatte Moody’s erklärt, dass »die derzeitige Verschlechterung beim Haushaltsdefizit durch eine zunehmend polarisierte politische Lage« entstanden sei. Seit Beginn des Corona-Ausbruchs im Frühjahr haben fast eine Million Menschen ihre Arbeit verloren.
Otter
Die possierlichen Otter sind in Israel vom Aussterben bedroht. Der Bestand im Norden und entlang des Jordanflusses geht immer weiter zurück. In diesem Jahr allein gab es eine Verringerung der Population um 44 Prozent. Das teilte die Gesellschaft für den Schutz der Natur in Israel (SPNI) mit. Grund sei das Schwinden der Lebensräume, vor allem die immer weniger werdenden Fischteiche im Hula-Tal. »Der Otter-Bestand in Israel ist ohnehin klein und verletzlich«, erklärte die SPNI, »und jetzt vom Aussterben bedroht.« Es gibt allerdings Hoffnung, denn wegen der Verschlechterung der Lage erwägen verschiedene Hilfsgruppen nun, künstliche Teiche für die Tiere anzulegen.
Lockdown
Die große Mehrheit der Israelis ist sicher, dass es einen dritten Lockdown geben wird. 83 Prozent sind dieser Meinung. Dies zeigt eine Studie, die vom Fernsehkanal zwölf in Auftrag gegeben wurde. 56 Prozent der Bürger haben kein Vertrauen in das Handeln der Regierung, und fast genauso viele meinen, dass ihr Vorgehen bei der Bekämpfung des Virus »nicht so gut ist wie in anderen Ländern«. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet derzeit unter Angstzuständen oder Panikattacken. Die größte Sorge ist dabei der erwartete wirtschaftliche Schaden. Lediglich 31 Prozent der Israelis arbeiten derzeit genauso wie vor der Pandemie.
Oud
Jerusalems traditionelles Oud-Festival, auf dem das berühmte nahöstliche Saiteninstrument gefeiert wird, findet in diesem Jahr virtuell statt. Das Confederation House in Jerusalem veranstaltet es 2020 zum 21. Mal. »Wir versuchen, unsere Events zu retten und sie nicht zu verschieben«, machte Direktor Effie Benaya klar. »Für uns ist das eine emotionale Sache. Wir wollen das Festival in diesem verrückten Jahr nicht verlieren, sondern es auf andere Weise erleben.« Vom 19. bis 28. November sind ausschließlich lokale Künstler mit dabei, darunter Ehud Banai und das Jish Quartett, George Samaan, Salem Darwish, Wissam Joubran und andere. Auf dem Programm stehen unter anderem Ladino-Lieder von vor 100 Jahren und Nazareth-Songs von Umm Kulthum. Internationale Künstler wurden absichtlich nicht eingeladen. »Ich wollte das Festival zu den Anfängen zurückbringen«, sagt Benaya. »Die Künstler brauchen Arbeit und so viel Unterstützung, wie sie nur bekommen können.«
App
Facebook hat bereits seit fünf Jahren »Facebook Lite«, und jetzt bekommt auch Instagram eine »leichte« Version seiner App. Hunderte von Angestellten des Facebook-Zentrums für Forschung und Entwicklung in Tel Aviv haben daran mitgearbeitet. Die Apps sind für schwächere Internetverbindungen und Mobiltelefone gedacht. Im September wurden die ersten Tests mit Android in Südostasien begonnen und anschließend auf Afrika ausgeweitet. Nach Angaben des Forschungsteams gibt es in vielen Teilen Afrikas hauptsächlich 2G-Netzwerke. »Wir wollen niemanden zurücklassen«, gibt Facebook als Grund für die »Lite«-Apps an.