Reaktion
Der sefardische Oberrabbiner Israels, Rabbi Yitzhak Yosef, hat auf jüngste Berichte aus Syrien reagiert. Dort soll die Regierung in der noch von Rebellen gehaltenen Stadt Duma einen Chemieangriff gegen die Bevölkerung gerichtet haben. Dutzende Menschen starben, darunter viele Frauen und Kinder. Yosef sagte, Juden hätten eine moralische Verantwortung, das Morden zu beenden. »Ich habe es bereits gesagt, und ich sage es noch einmal: Ein grausamer Völkermord findet in Syrien statt. Auch Frauen und Kinder werden mit Massenvernichtungswaffen getötet.« Die Juden hätten Völkermord erlebt, dürften in dieser Hinsicht nicht stumm sein und müssten Massaker verhindern. »Diese Verantwortung ist nicht geringer als die, den Atomreaktor in Syrien zu zerstören.«
Anschuldigung
Russland hat Israel beschuldigt, in der Nacht zum Montag Luftangriffe gegen Stellungen in Syrien geflogen zu haben. Zunächst hatte die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA berichtet, dass die USA dafür verantwortlich seien. Doch Washington bestritt dies vehement und sagte, dass man »derzeit keine Angriffe ausführt«. Der Beschuss galt dem Luftwaffenstützpunkt Tiyas in der Nähe der Stadt Homs. 14 Militärangehörige sollen dabei getötet worden sein, darunter auch Iraner. »Die israelische Aggression gegen den Flughafen wurde von israelischen T-15 Maschinen ausgeführt. Sie schossen mehrere Raketen aus libanesischem Territorium ab«, erklärte SANA. Eine russische Meldung lautete anschließend, fünf der acht Geschosse seien abgefangen worden. Jerusalem gab dazu keinen Kommentar ab.
Auftritt
Die Emotionen kochen vor den Feierlichkeiten zu Israels 70. Geburtstag hoch. Doch nicht nur aus purer Vorfreude. Viele sind sauer über die Einladung von Kulturministerin und Organisatorin Miri Regev. Sie möchte, dass Regierungschef Benjamin Netanjahu beim Entzünden der Fackel am 18. April spricht. Netanjahu sagte zu. Doch eigentlich übernimmt diese Rolle traditionell der Knessetsprecher, um die Feier nicht zu einer politischen Kundgebung werden zu lassen. Yuli Edelstein war dementsprechend empört und kündigte an, die Veranstaltung boykottieren zu wollen. Ein ehemaliger Chef des Inlandgeheimdienstes, Carmi Gillon, gründete sogar eine WhatsApp-Gruppe, in der er auffordert, die Fernsehapparate auszuschalten, sollte Netanjahu sprechen. »Diese Zeremonie hat die besten Quoten im ganzen Jahr. Wenn Hunderttausende abschalten, zeigt das ganz bestimmt eine Wirkung«, meint Gillon.