Gedenken
Bei einer Gedenkfeier in Jerusalem ist gestern von israelischen Politikern und amerikanischen Offiziellen der Toten vom 11. September 2001 gedacht worden. 15 Jahre nach den schlimmsten Terroranschlägen auf amerikanischem Boden sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu: »Wir erinnern uns an die Opfer, wir umarmen ihre Liebsten. Wir stehen Seite an Seite mit unserem stärksten Verbündeten, den Vereinigten Staaten von Amerika, und unseren anderen Partnern im Kampf gegen den islamistischen Terror, der Angst und Zerstörung in der ganzen Welt verbreitet.« Bürgermeister Nir Barkat sagte, er kenne diesen Schmerz nur zu gut. »Im Namen aller Jerusalemer und aller Israelis erkläre ich, dass wir zusammenstehen und gemeinsam gedenken.« Der Präsident des World Jewish Congress, Ronald S. Lauder, schrieb zu der zentralen Gedenkfeier in einem Gastkommentar in der Jerusalem Post: »Die ganze Welt erinnert sich schockiert und voller Trauer an die terroristischen Attentate des 11. September. Und nirgendwo anders wurde deren Ausmaß besser verstanden als in Israel. Daher trauern die Israelis noch immer. Und daher gibt es in Israel eine Gedenkstätte für die Opfer dieser Hasstaten, die vom Jewish National Fund finanziert wurde. Es ist das einzige Denkmal außerhalb der USA, das die Namen aller 2996 Opfer trägt. Denn Israel versteht die gemeinsamen Werte von Demokratie, Freiheit, den Schmerz und Verlust.«
Worte
Regierungschef Benjamin Netanjahu musste viel Kritik für seine Video-Ansprache einstecken, in der er davon spricht, dass die palästinensische Führung in einem zukünftigen Palästinenserstaat eine »ethnischen Säuberung der Juden im Westjordanland« vornehmen lassen wolle. Netanjahu hatte erklärt, dass das Argument, »die jüdischen Siedlungen seien ein Hinderungsgrund für einen Frieden«, nicht gelte. Denn: »Es würde ja auch niemand ernsthaft behaupten, dass die fast zwei Millionen Araber innerhalb Israels ein Hindernis sind.« Doch vor allem die amerikanische Regierung zeigte sich irritiert ob dieser Worte und nannte sie »unangemessen und wenig hilfreich«. Am Wochenbeginn legte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nach und beschuldigte Israel der »ethnischen Säuberung von Palästinensern«. Gleichzeitig betonte er, er sei bereit, den diplomatischen Prozess wiederaufzunehmen.
Unglück
Nach tagelangen Bergungsarbeiten mit Hunderten von Rettungskräften sind auch die letzten verschütteten Bauarbeiter gefunden worden. Leider konnten sie nur noch tot geboren werden. Insgesamt kamen bei dem Einsturz einer Parkgarage im Tel Aviver Viertel Ramat Hachajal sechs Männer ums Leben. Sie alle hatten auf der Baustelle gearbeitet. Die Angehörigen werden durch Psychologen und Sozialarbeiter betreut. Sämtliche Ermittlungen der Polizei unterliegen weiterhin einer Nachrichtensperre.