Auch er musste seinen Teudat Zehut, seinen Personalausweis, vorlegen, Ordnung muss sein. Als Botschafter Yakov Hadas-Handelsman am Donnerstagmittag das Wahllokal in der Berliner Botschaft des Staates Israel betrat, wurden erst einmal seine Personalpapiere kontrolliert, bevor er in die Wählerliste eingetragen und ihm der Wahlzettel ausgehändigt wurde.
»Auch als Botschafter bin ich hier heute nur ein einfacher Bürger, der seiner Pflicht nachkommt«, meinte Hadas-Handelsman lächelnd. Dann fügte er aber noch hinzu, dass er es nicht nur als seine Pflicht, sondern als Recht und sogar als Privileg betrachte, am demokratischen Entscheidungsprozess teilzunehmen. »Wir haben in Israel eine starke Demokratie und so die Möglichkeit, über unser Parlament und die Regierungspolitik zu entscheiden. Dass ist nicht überall auf der Welt so, und das sollte man sich an solchen Tagen immer wieder mal in Erinnerung rufen.«
Kurz zuvor hatten Jacob Snir, Gesandter von Keren Hayesod, und dessen Frau Orit ihre Stimmzettel in die blaue Wahlurne geworfen. Auch sie meinten: »Trotz des Regens und des miesen Wetters war es uns wichtig zu kommen. Schließlich wollen wir, dass unsere Stimmen gezählt werden.«
Stimmberechtige In Israel selbst wird am 22. Januar gewählt. Generell gibt es keine Briefwahl, außerhalb des Landes lebende Staatsbürger können nur in Israel selbst ihre Stimme abgeben. Erst seit 1996 gibt es für Bedienstete im Auslandsdienst und deren Angehörige eine Ausnahme. Rund 200 Wahlberechtigte hatten so am Donnerstag in Berlin die Chance, die Zusammensetzung der 19. Knesset mitzuentscheiden. Das Wahllokal ist von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die verplombte Wahlurne wird ungeöffnet am Freitag von Berlin zur Auszählung nach Jerusalem geschickt.