Die TV-Moderatorin Andrea »Kiwi« Kiewel kennt Israel fast so gut wie ihre eigene Westentasche: Seit mehr als 13 Jahren fliegt sie regelmäßig nach Tel Aviv. Den Lesern der Jüdischen Allgemeinen verrät sie ihre fünf Lieblingsorte – alle innerhalb von 70 Stunden bestens erreichbar:
Caesarea
»Am liebsten fahre ich mit dem Auto aus Tel Aviv raus Richtung Norden. Circa 50 Kilometer entfernt liegt der kleine Ort Caesarea. Wenn Sie früh am Morgen dort ankommen, gehören Ihnen die herrlichen Ausgrabungen und altertümlichen Schätze ganz allein. Sie müssen dort frühstücken, unbedingt. Der Blick auf das karibikblaue Mittelmeer ist spektakulär. Aus dem Restaurant führt eine Treppe zum Sandstrand, gelegentlich liegt dort noch das Konfetti der Hochzeit vom Vortag. Ich nehme immer einen Schnipsel mit. Es bringt mir Glück.«
Golanhöhen
»Von Caesarea aus fahren wir weiter Richtung Nordost, bis wir in die Golanhöhen kommen. Die Straße wird einspurig, man hat das Gefühl, sehr weit weg von den Metropolen zu sein. Die Landschaft sieht so gar nicht israelisch aus. Stoppen Sie an einem der Weingüter. Kosten Sie den Wein auf den Golanhöhen: Köstlich! Das Leben ist zu kurz, um nicht gegen Mittag schon ein Schlückchen Wein zu trinken.«
Degania
»Sie haben die Wahl – Totes Meer oder Kibbuz. Ich empfehle Ihnen einen Abstecher in den ersten Kibbuz Israels: ›Degania Alef‹. 108 Jahre ist er mittlerweile alt, und noch immer wird er bewohnt und bewirtschaftet. Und nur, damit Sie es wissen: Schon lange vor Ihnen gab es hier prominenten Besuch, denn Albert Einstein war auch schon da.«
Kinneret
»Vom Kibbuz aus ist es ein Katzensprung zum Kinneret, dem See Genezareth (man sieht den See schon majestätisch daliegen auf dem Weg zu Degania Alef), und auch die Stelle am Jordanfluss, wo Johannes Jesus getauft haben soll, ist nur einen Steinwurf entfernt. Natürlich ist man nicht allein unterwegs, dennoch ist die wunderschöne Natur ein einzigartiger Genuss. Und es bleibt noch genug Zeit, um in Tel Aviv zu feiern.«
Stadtleben
»Tel Aviv ist zu bunt, zu großartig, zu lebensfroh, zu optimistisch, zu sexy, um nur einen einzigen Tipp zu geben. Aktuell gehe ich sehr gern ins ›Teder‹. Eine Art Innenhof ohne Dach, riesig groß, sehr alt, auf sympathische Art und Weise morbide, aber nicht schäbig. Das Teder ist der Sitz eines lokalen Radiosenders (Teder.FM), es gibt ein wechselndes Programm zwischen Open-Air-Kino und Live-Bands – und aus meiner Sicht die leckerste Pizza der Stadt. Im ersten Stock ist das ›Beit Romano‹. Chef ist Eyal Shani, derzeit der wohl angesagteste Koch in Tel Aviv. Es gibt für mich keinen besseren Ort, um die Zeit zu vergessen und mich verzaubern zu lassen von der Stadt, an die ich mein Herz verlor: Tel Aviv!«