Nordisrael

Keine weiteren Angriffe

Das israelische Militär beobachtet die Situation im Norden des Landes. Foto: Flash 90

In der Nacht und am Donnerstagmorgen herrschte Ruhe im Norden von Israel. Nachdem am Tag zuvor zwei israelische Soldaten getötet und sieben weitere bei einem Anschlag der Hisbollah verletzt worden waren, gibt es bislang keine weiteren Angriffe.

Auf den israelischen Golanhöhen und in Obergaliläa sind die Menschen wieder zu ihrer Routine zurückgekehrt, nachdem in den vergangenen Tagen vermehrt die Alarmsirenen geschrillt hatten und die Menschen in den Sicherheitsräumen ausharren mussten.

Am Mittwochnachmittag hatte die libanesische Schiitenmiliz eine Panzerabwehrrakete auf zwei Patrouillen der Armee Israels (IDF) im Grenzgebiet gefeuert. Als Reaktion beschoss die IDF den Südlibanon, wobei ein spanisches Mitglied der UN-Friedenstruppe (UNIFIL) tödlich getroffen wurde. Der spanische Botschafter der Vereinten Nationen gab Israel die Schuld am Tod des Blauhelmsoldaten Francisco Javier Saria Toledo (36).

Beerdigung In Israel werden am Donnerstag die beiden gefallenen Soldaten beerdigt. Dor Nini aus der südlichen Gemeinde Schtulim war erst 20 Jahre alt. Er wird in seiner Heimatgemeinde beigesetzt. Der 25-jährige Yochai Kalengel aus der Westbanksiedlung Har Gilo hinterlässt Frau und Tochter. »Es gibt keine Worte, um den Schmerz zu beschreiben, den wir fühlen«, schrieb ein Freund Kalengels auf seiner Facebook-Seite. »Wir sitzen zu Hause und warten darauf, dass uns jemand aus diesem Albtraum erweckt.«

Während die Angehörigen um ihre Gefallenen trauern, wägen die Politiker in Jerusalem das weitere Vorgehen ab. Israel steckt mitten im Wahlkampf, und jede Partei beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Frage, wie sich militärische Aktionen auf das Wahlverhalten der Israelis auswirken könnten.

Geld Die Hisbollah sendet derweil Botschaften, dass sie die Rechnung als beglichen ansieht. Vor zwei Wochen war im syrischen Teil der Golanhöhen ein Konvoi der Hisbollah beschossen worden, bei dem sechs libanesische Kämpfer und ein iranischer General getötet worden waren.

Die Terrororganisation könne momentan keinen ausgedehnten Krieg aushalten, argumentieren viele Experten. Zum einen genießt sie kaum mehr Unterstützung in der libanesischen Bevölkerung, zum anderen ist sie bereits tief in den Bürgerkrieg beim Nachbarn Syrien verwickelt. Und auch die Gelder flössen dieser Tage nicht mehr so regelmäßig, heißt es.

Die israelische Regierung – allen voran Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Moshe Yaalon – stecken unterdessen in einem Dilemma. Auch sie wollen einen weiteren umfassenden Krieg vermeiden, nachdem der letzte (in Gaza) kaum ein halbes Jahr zurückliegt. Doch einen derartigen Angriff wie den vom Mittwoch gänzlich unbeantwortet zu lassen, könnte sowohl im eigenen Land als auch von den verfeindeten Nachbarn als Schwäche angesehen werden. Und die Terroristen zu neuen Attacken einladen.

Krieg gegen Hamas

Netanjahu besucht Gazastreifen und bietet Millionen für Geiseln

Jeder Geiselnehmer erhalte außerdem freies Geleit, versprach der israelische Ministerpräsident

 19.11.2024

Doha

Hamas-Unterhändler nicht in Katar

Das katarische Außenministerium reagierte damit auf Berichte, laut denen die Terrororganisation ihr Büro schließen musste

 19.11.2024

Israel

Frau bei Hisbollah-Angriff getötet

17 Verletzte befinden sich wegen der Raketenattacken des Terrors in Krankenhäusern

 19.11.2024

Israel/Libanon

Kommt Bewegung in die Waffenstillstandsgespräche?

Der US-Sonderbeauftragte Amos Hochstein wird heute in Beirut erwartet. Die Hisbollah hat ihre Position geändert

 19.11.2024 Aktualisiert

Israel

Netanjahu-Berater wegen Suizidgefahr verlegt

Eli Feldstein sitzt seit mehr als 20 Tagen in Untersuchungshaft, weil er Geheimdokumente an »Bild« geleakt haben soll

 18.11.2024

Jerusalem/Rio de Janeiro

Sa’ar macht Druck vor G20-Gipfel

Der Außenminister sieht einen »einseitig zulasten Israels gefassten« Entwurf des Abschlussdokuments

 18.11.2024

Vatikan

Papst will Untersuchung gegen Israel

»La Stampa« zitiert aus einem neuen Buch des Oberhauptes der katholischen Kirche

 18.11.2024

Nahost

Hisbollah-Terroristen deuten Verhandlungsbereitschaft mit Israel an

Die Lage am Montagmorgen

 18.11.2024

Nahost

Bericht: Israel zerstörte iranische Atomanlage

Die Nachrichtenseite Axios schreibt, der Schaden würde die Forschung von Teheran erheblich zurückwerfen

von Sabine Brandes  17.11.2024 Aktualisiert