Purim

Keine Partys in der Pandemie

Clowns in Krankenhäusern dürfen Quatsch machen - doch der jüdische Karneval fällt aus. Foto: Flash90

Während man im vergangenen Jahr Purim noch verhalten feierte, ist der jüdische Karneval in diesem Jahr komplett abgesagt. Sämtliche Partys und Umzüge sind wegen der Corona-Pandemie verboten, teilte die Regierung mit.

PARADEN Das Purimfest, das an die Rettung der Juden in Persien erinnert, beginnt in diesem Jahr am Donnerstagabend, dem 25. Februar. Es wird gewöhnlich mit ausgelassenen Feiern, Verkleidungen und kleinen Geschenken zelebriert. Auch der Straßenkarneval ist in Israel beliebt und wird mit sogenannten »Adlojadas«, den Paraden aus Festwagen, in mehreren Städten begangen. Doch obwohl allmählich Beschränkungen nach einem mehr als vierwöchigen Lockdown aufgehoben werden, darf nicht öffentlich gefeiert werden.

Das Grab von Rabbi Schimon Bar Yochai, an das Gläubige traditionell an diesem Feiertag pilgern, wird von Freitag bis einschließlich Sonntag geschlossen. Ab Freitag sind Zusammenkünfte von zehn Menschen im Haus und 20 im Freien erlaubt.

Ab Sonntag dürfen Märkte, Läden, Einkaufszentren, Museen, Büchereien und Gotteshäuser wieder öffnen.

Dazu sind verschiedene Lockerungen vom Corona-Kabinett bekanntgegeben worden: Ab diesem Sonntag dürfen Märkte, Läden, Einkaufszentren, Museen, Büchereien und Gotteshäuser wieder öffnen. Niemand braucht hier ein Impfzertifikat vorzuzeigen. Für Sportstudios, Hotels, Schwimmbäder und Kulturveranstaltungen jedoch braucht man den »grünen Gesundheitspass«, der zeigt, dass die Person immunisiert ist.

Premierminister Benjamin Netanjahu hat vor, die Wirtschaft in zwei Phasen zu öffnen, kündigte er an. Gleichsam ruft er alle Israelis auf, sich immunisieren zu lassen. »Wer über 50 ist, riskiert sein Leben.«  

Aus dem Gesundheitsministerium gibt es zuversichtliche Angaben: Die Impfbereitschaft sei wieder angestiegen. Am Montag wurde 156.000 Israelis der Impfstoff verabreicht. Bald werden vier Millionen Bewohner geimpft sein. Die Positivrate der Coronatests lag am selben Tag bei 7,6 Prozent.

»Die Situation ist für Kinder und Eltern inakzeptabel.«

Bildungsminister Yoav Gallant

Umstritten ist momentan die Öffnung der Schulen. Während das Bildungsministerium sowie Eltern- und Lehrerverbände sich für die Aufnahme des Betriebes einsetzen, äußern einige Gesundheitsexperten Sorge aufgrund der steigenden Zahl von Covid-19-Fällen bei Kindern. »Die Situation ist inakzeptabel für Kinder und Eltern. Sie zahlen einen sehr hohen Preis« so Bildungsminister Yoav Gallant. »Es gibt keinen Grund, auch nur einen einzigen Schüler in den Gegenden mit niedriger Infektionsrate zu Hause zu lassen.«

IMPFRATE In Orten mit geringer Infektions- oder einer 70-prozentigen Impfrate werden ab dem kommenden Sonntag die Klassen eins bis fünf oder sechs sowie elf und zwölf wieder an den Schulen unterrichtet. Ab dem 7. März sollen es sämtliche Klassen sein.

Derzeit arbeiten das Bildungs- und Gesundheitsministerium an einem Schnelltest-Programm an Schulen. Damit sollen die Bildungseinrichtungen auch dann geöffnet werden können, wenn die Neuinfektionen in den betreffenden Ortschaften steigen. Entsprechend des Pilotprogrammes müssen 75 Prozent der Eltern zustimmen, dass ihre Kinder am Eingang der Schule auf das Coronavirus getestet werden dürfen.

Unterdessen wurde bekannt, dass ein ungeborenes Baby wahrscheinlich an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben ist. Es ist der erste Fall dieser Art in Israel und einer der wenigen weltweit. Die 29-jährige Schwangere hatte sich mit dem Virus infiziert und über milde Symptome geklagt, die drei Tage anhielten. Als sie merkte, dass sich ihr Baby nicht mehr bewegte, suchte sie einen Arzt auf. Der stellte den Tod des Ungeborenen fest.

Nahost

Bundesregierung hat mehr als 140 Ortshelfer aus Gaza aufgenommen

Darüber hinaus half das Auswärtige Amt 180 Palästinensern und ihren Angehörigen bei der Ausreise nach Ägypten

 23.02.2025

Libanon

Zehntausende bei Beerdigung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah

Die stark geschwächte Terror-Miliz nutzt die Beisetzung, um sich als mächtig zu inszenieren

 23.02.2025

Grausamer Psychoterror

Hamas zwang Geiseln, Freilassung anderer Geiseln zuzusehen

Eviatar David und Guy Gilboa-Dalal saßen in einem Auto nahe der Bühne

 23.02.2025

Abkommen

Israel verschiebt Freilassung palästinensischer Häftlinge

Erst müsse die Hamas versichern, die Geiseln nicht mehr öffentlich zu demütigen, so Ministerpräsident Netanjahu

von Lars Nicolaysen  23.02.2025

Geiselbefreiung

Omer, Tal, Eliya, Omer, Avera und Hisham sind frei!

Sechs israelische Männer wurden am Samstagmorgen aus der Gefangenschaft der Hamas in Gaza freigelassen

von Sabine Brandes  22.02.2025

Abkommen

Dies sind die sechs freigelassenen Geiseln

Tal Shoham, Omer Wenkert, Omer Shem Tov, Eliya Cohen, Avera Mengistu und Hisham al-Sayed sind in Freiheit

von Sabine Brandes  22.02.2025

Geiseldeal

Leichnam von Shiri Bibas nach Israel überstellt

Nachdem die Hamas erst einen anderen Leichnam übergeben hatte, überstellte sie am Freitag die Leiche von Shiri Bibas. Ihre Identität wurde von Forensikern bestätigt

 22.02.2025

Gaza

Hoffnung nur ohne Hamas

Der Friedensaktivist Hamza Howidy ist im August 2023 aus dem Gazastreifen geflohen. Er fürchtet, dass das aktuelle Abkommen nichts an den dortigen Zuständen ändern wird

von Hamza Howidy  21.02.2025

Zynische Show

Wo ist Shiri Bibas? Hamas spricht von einem möglichen »Irrtum«

Für Samstag ist die Freilassung der sechs weiteren Geiseln angekündigt

 21.02.2025