Zwei Tage ist er schon da – zwei weitere Tage stehen noch auf seinem Programm. Doch von Langeweile bei seinem Besuch in Israel keine Spur. Die Visite von Prinz William begeistert offenbar ihn selbst und alle, die er auf seiner Reise trifft.
Nach dem offiziellen Protokoll und seinen Treffen mit Politikern war Prinz William am Dienstagnachmittag nach Tel Aviv gefahren und bei sommerlichem Wetter am Strand spazieren gegangen. Entspannt plauderte und scherzte er mit den völlig überraschten Badegästen.
rede Am Abend wurde dem Prinzen zu Ehren in der britischen Botschaft gefeiert, mit dabei waren auch Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Frau Sara. Vor 350 Gästen diskutierte der Prinz dort über Israels Vergangenheit und Zukunft. »Von den frühen Kibbuzim über die Wiederbelebung des Hebräischen als lebende Sprache, zu den Hightech-Unternehmen, die wir in Tel Aviv sehen – die moderne Geschichte Israels ist eine von Erfindung, Kreativität, Innovation, die zuversichtlich nach vorn schreitet«, stellte William fest.
Dann wurde es politisch: »Diese Region hat eine komplizierte und tragische Geschichte. Ich teile das Verlangen mit Ihnen allen und Ihren Nachbarn, einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Großbritannien steht dabei an Ihrer Seite, während wir gemeinsam an einer friedlichen und erfolgreichen Zukunft arbeiten.«
Am Mittwochmorgen stand das Museum der Stadtgeschichte auf dem Programm. Hier traf William Israelis aus verschiedenen Bereichen, die dem jungen Royal am Herz liegen, darunter Sozialarbeiter, Aktivisten, Künstler, Erfinder und junge Geschäftsleute. Immer wieder suchte William das Gespräch mit Israelis und versuchte, so viel wie möglich zu erfahren.
drinks Anschließend ging es auf den beliebten Rothschild-Boulevard, wo er die Gewinnerin des Eurovision Song Contest, Netta Barzilai, traf. Mit der quirligen Sängerin im sonnengelben Kleid bestellte er an einem Kiosk ein kühles Getränk. Hinter den Absperrungen fotografierten die Städter den Prinzen und riefen ihm zu: »We love you!«
Nach dem Abschluss der offiziellen Besuche in Jerusalem und Tel Aviv wird William nach Ramallah reisen, um Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu treffen. Auch hier legt er besonderen Wert darauf, sich mit jungen Bürgern zu unterhalten, um, wie der Kensington-Palast vorab erklärte, »mit Palästinensern über deren Kultur, Leben und Sorgen zu sprechen«.
Für den morgigen Tag ist vorgesehen, dass William Ausflüge zu den verschiedenen heiligen Stätten in Jerusalem unternimmt. Dies soll im privaten Rahmen geschehen, um keine Gefühle in der politisch fragilen Region zu verletzen. Anschließend will Prinz William auch dem Grab seiner Urgroßmutter, Prinzessin Alice von Battenberg (1885–1969), einen Besuch abstatten. Die war auf eigenen Wunsch in Jerusalem bestattet worden.