Premierminister Benjamin Netanjahu hat Spekulationen zurückgewiesen, Israel habe etwas mit dem kurdischen Unabhängigkeitsreferendum im Norden des Irak zu tun. Er sagte dies bei der wöchentlichen Kabinettsitzung in der Knesset.
Zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt, der Geheimdienst Mossad habe seine Finger im Spiel gehabt. Israelische Fähnchen, die bei den anschließenden Feiern zu sehen gewesen seien, würden das bestätigen. »Es zeigt, dass die kurdische Verwaltung eine Geschichte mit dem Mossad hat. Die beiden arbeiten Hand in Hand.« Erdogan drohte auch damit, dass die Schritte zur Normalisierung des Verhältnisses zwischen Ankara und Jerusalem eingefroren werden könnten, sollte die Netanjahu-Regierung seine Unterstützung für das Unabhängigkeitsbestreben der Kurden nicht unterlassen.
Minderheit Obwohl die israelische Regierung den Plan der irakischen Kurden, einen eigenen Staat zu gründen, befürwortet, betonte Netanjahu, man habe sich nicht eingemischt. »Es ist nachzuvollziehen, warum jene, die die Hamas unterstützen, den Mossad überall sehen, wo es ihnen unangenehm wird. Doch Israel hatte keinen Anteil am kurdischen Referendum – abgesehen von der tiefen, natürlichen Sympathie, die das jüdische Volk seit Langem für die Kurden und ihr Anliegen hegt«, so Netanjahu.
Das kurdische Referendum am 25. September hatte in einem überwältigenden Ja-Votum geendet. Rund 93 Prozent der Stimmen sprachen sich für eine Unabhängigkeit aus. Außer im Irak leben Kurden als Minderheit in der Türkei, in Syrien und im Iran.