Knesset

Keine Einheit

Isaac Herzog beim Treffen der Awoda-Partei Foto: Flash 90

Isaac Herzog hat einer Einheitsregierung eine klare Absage erteilt. Am Sonntagabend sagte er bei einer Versammlung seiner Partei Awoda: »Diese Regierung muss ersetzt werden. Es darf ihr keine rettende Hand gereicht werden. Netanjahu muss nach Hause geschickt werden«, rief der Oppositionsführer dem Publikum zu.

Spekulationen, dass es eine große Koalition geben könne, wurden in den vergangenen Tagen laut, nachdem Herzog Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Unterstützung in Sachen Iran-Deal zugesichert hatte. Es hieß, er wolle dabei helfen, den US-Kongress zu überzeugen, gegen das Atomabkommen zu stimmen.

Außenminister Anschließend habe der israelische Präsident Reuven Rivlin versucht, die beiden zu einer Vergrößerung der Regierung zu bringen. Es ist kein Geheimnis, dass Netanjahu schon seit Langem versucht, seine wackelige Koalition zu stärken. Angeblich hebe er das Außenministerium genau zu diesem Zweck auf. Herzog aber will kein Außenminister sein, sondern Premier. Das machte er auf der Versammlung deutlich: »Ich träume davon, Ministerpräsident zu werden. Und nichts anderes.«

Dennoch könne man die Regierung von außen in einigen Belangen unterstützen, meinte Herzog. Vor allem, wenn es um die nationale Sicherheit gehe. »Denn ich sage ›Nein‹ dazu, das terroristische Regime des Iran zu unterstützen. Ich sage ›Nein‹ zur versagenden Regierung Netanjahus, die es nicht geschafft hat, diesen schlimmen Deal zu verhindern. Und ich sage ›Ja‹ zur Wiederherstellung unserer Verbindung zu den USA, die Bibi zerstört hat.«

Unmut Seit einiger Zeit war der Unmut in der Arbeitspartei darüber gewachsen, dass Herzog sich nicht klar genug von der Möglichkeit distanziert, doch noch Teil der Regierung zu werden. Jetzt aber dürfte dies gänzlich ausgeschlossen sein. Denn der Parteichef sagte unmissverständlich: »Ich krieche unter keinen Umständen in Netanjahus rechtsextreme Regierung«.

Stattdessen wolle er bei der nächsten Wahl wieder antreten. »Es ist meine Art und meine Führungsüberzeugung, Kritik anzunehmen und zu internalisieren. Ich verberge nicht und beschönige nicht. Stattdessen untersuche ich und werde die Fehler korrigieren.«

Geisel-Deal

Ganz Israel hält den Atem an

Am Abend vor Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen forderten im ganzen Land Tausende die Rückgabe der Geiseln

von Sabine Brandes  18.01.2025

Gaza-Krieg

Hamas hält Frist zur Benennung der Geiseln nicht ein

Die Terrororganisation hätte Samstagnachmittag eigentlich die Namen der ersten drei freizulassenden Geiseln nennen müssen

 18.01.2025 Aktualisiert

Essay

Wir sehen Gelb, wo wir auch hingehen

Unsere Redakteurin besucht Familie und Freunde in Israel. Leid und Freude sind hier nah beieinander – und die Geiseln allgegenwärtig

von Sophie Albers Ben Chamo  18.01.2025

Nahost

Gewalt zwischen Palästinensern im Westjordanland soll enden

Seit Wochen geht die palästinensische Autonomiebehörde gegen militante Palästinenser im Westjordanland vor. Nun soll es eine Vereinbarung geben

 18.01.2025

Nahost

Erneut Huthi-Angriff auf Israel

Auch am Tag vor dem Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen gibt es wieder Luftalarm. Ab Sonntag wollen die Huthi ihre Angriffe jedoch einstellen

 18.01.2025

Terror

Schwerverletzter nach Messerangriff in Tel Aviv

Der Täter soll ein 19 Jahre alter Palästinenser aus der Stadt Tulkarem im Westjordanland sein

 18.01.2025

Gaza-Krieg

33 Geiseln gegen 1904 Häftlinge

Am Sonntagmorgen soll die Waffenruhe für den Gazastreifen beginnen, am Nachmittag dann der Austausch erster israelischer Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser. Darunter sind auch Mörder

 18.01.2025

Jerusalem

Israels Regierung und Sicherheitskabinett billigen Gaza-Deal

Die Vereinbarung muss noch von der gesamten israelischen Regierung genehmigt werden

 17.01.2025 Aktualisiert

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  17.01.2025