Seit mehr als 60 Tagen herrscht Krieg in Israel. Noch immer werden täglich Raketen auf Israel abgefeuert – von der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah aus dem Libanon.
Flüge gibt es deshalb außer von den israelischen Airlines so gut wie keine. Einige wenige internationale Gesellschaften fliegen Israel an, doch sie sind die Ausnahme. Der Flugverkehr auf dem internationalen Ben-Gurion-Flughafen ist nach dem 7. Oktober um 80 Prozent zurückgegangen. Und es sieht nicht so aus, dass sich daran vor dem Ende des Krieges etwas ändern werde.
Jetzt schrieb das israelische Wirtschaftsmagazin »Globes«, dass Ryanair auch für den Januar alle Flüge von und nach Israel streichen wird. Eine offizielle Ankündigung dazu gab es noch nicht, doch die Information sei geleakt worden. Ryanair verfügt über die größte Flugzeugflotte Europas und ist eine der beliebtesten Billigfluggesellschaften mit Flügen von und nach Israel.
Statt 500 Starts und Landungen nur noch 100 am Tag
Die Anzahl der Starts und Landungen am Ben-Gurion-Flughafen ist seit Kriegsbeginn von rund 500 auf etwa 100 pro Tag gesunken. Die meisten ausländischen Fluggesellschaften haben ihre Flüge nach Israel komplett gestrichen. Zum Teil ist das auf die Weigerung der Versicherungsgesellschaften zurückzuführen, ihnen Versicherungsschutz für Flüge nach Israel zu gewähren.
»Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, den israelischen Luftraum am Laufen zu halten.«
pilot eyal birk
Mit staatlichen Versicherungsgarantien setzen die drei israelischen Gesellschaften El Al, Arkia und Israir ihren Flugverkehr fort. Allerdings sind auch deren Flugpläne eingeschränkt. El Al hat Flüge zu einigen Zielen gestrichen, darunter Sharm el-Sheikh, Istanbul, Dublin, Marseille und Tokio.
Zu den wenigen ausländischen Fluggesellschaften, die Flüge von und nach Israel anbieten, gehören Ethiopian Airlines nach Addis Abeba, Etihad Airways nach Abu Dhabi, flyDubai nach Dubai, Uzbekistan Airways nach Taschkent sowie Azimuth Airline und Red Wings nach Russland.
Maschine von Arkia geriet in Raketenhagel
In der vergangenen Woche geriet eine Maschine der Gesellschaft Arkia, die aus der südisraelischen Stadt Eilat kam, in einen Raketenhagel aus Gaza, der auf das Stadtzentrum abgefeuert worden war. In einem viralen Video, das die dramatische Situation dokumentiert, ist zu sehen, wie sich das Flugzeug der Landebahn nähert, während im Hintergrund Hamas-Geschosse und Iron Dome-Abfangraketen den Himmel erhellen.
Der Pilot Eyal Birk sagte anschließend in einem Interview, dass es zwar »beängstigend« ausgesehen habe, aber das Flugzeug zu keiner Zeit gefährdet gewesen sei. »Für uns bei Arkia und in der gesamten israelischen Luftfahrtindustrie ist es von entscheidender Bedeutung, unseren Luftraum am Laufen zu halten und gleichzeitig Risiken so gut es geht zu vermeiden.«