Wenn die Waffenruhe mit der Terrororganisation Hisbollah nicht halten sollte, will Israel auch den Libanon verantwortlich machen. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte laut israelischen Medien, zwischen der Hisbollah und dem Staat, in dem sie basiert sei, werde in diesem Fall bei militärischen Antworten auf Verstöße kein Unterschied mehr gemacht.
Diese Katz-Aussage erfolgte einen Tag nachdem die Hisbollah die nun geltende Waffenruhe mit einem Mörsergranatenangriff auf Israel gebrochen hatte. Daraufhin griffen die israelischen Streitkräfte (IDF) Ziele der Terror-Miliz im Libanon an.
»Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, alle Vereinbarungen des Waffenstillstandsabkommens durchzusetzen, und wir zeigen ein Höchstmaß an Reaktion und Nulltoleranz«, sagte Katz bei einem Besuch an der israelisch-libanesischen Grenze.
Erster Test
»Gestern war der erste Test, als die Hisbollah auf den Berg Dov schoss«, so Katz. »Wir haben scharf reagiert, und genau das werden wir auch tun, und wir werden nicht zulassen, dass die Hisbollah zu ihren alten Methoden zurückkehrt.«
Der Libanon müsse seine Armee ermächtigen, ihren Teil für eine Durchsetzung des Waffenstillstandsabkommens zu tun. Dazu gehört ein Verbleib der Hisbollah nördlich des Litani-Flusses. »Wenn sie das nicht tun und das ganze Abkommen zusammenbricht, dann wird die Realität sehr deutlich.«
Katz drohte: »Wenn wir wieder in den Krieg eintreten, werden wir hart handeln. (...) Das Wichtigste, was sie wissen müssen, ist, dass es keine Immunität für den Staat Libanon mehr geben wird.«
Waffen aus Syrien
Unterdessen haben die IDF Salman Jumaa, den für den Kontakt zur syrischen Armee verantwortlichen Hisbollah-Terroristen bei einem Luftangriff getötet. Laut Armee hatte Jumaa dafür gesorgt, dass Waffen über Syrien an die Hisbollah geliefert werden konnten. Die syrische Armee unterstütze die Hisbollah, hieß es bei den IDF.
Die Waffenruhe begann am Mittwoch letzter Woche. Sie soll die seit dem 8. Oktober 2023 Raketenattacken der Hisbollah auf Israel beenden. Um das Abkommen schließen zu können, musste Israel zuerst enormen militärischen Druck auf die Hisbollah ausüben. Ihre gesamte Führungsriege wurde getötet.