Vor genau 50 Jahren, am 15. Dezember 1961, wurde der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann von einem israelischen Gericht zum Tode verurteilt. Aus Anlass dieses Datums ist am vergangenen Montag in der Knesset eine Ausstellung eröffnet worden, die Dokumente und Artefakte zeigt, die mit dem Eichmann-Prozess und seiner Vorgeschichte zu tun haben.
Zu sehen sind etwa 70 Gegenstände, darunter auch die schusssichere Glaskabine, in der Eichmann während der Gerichtsverhandlungen saß, und die Augenklappe, die ihm Agenten des Mossad bei seiner Entführung aus Argentinien anlegten, wo der »Architekt der Endlösung« nach dem Zweiten Weltkrieg untergetaucht war.
Exponate Der Mossad hat noch weiteres Material für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, etwa die Kameras, mit denen die Agenten Eichmann in Buenos Aires beobachteten, und den gefälschten Pass, der Eichmann bei der Ausreise als Israeli auswies. Auch persönliche Habseligkeiten des Kriegsverbrechers wie ein Kamm, ein Taschenmesser oder eine Zigarettenspitze aus Plastik sind zu sehen.
An der Ausstellungseröffnung nahm auch der ehemalige Mossad-Agent und nachmalige Politiker Rafi Eitan teil. Der 85-Jährige erinnerte sich an die Geheimdienstaktion zur Verhaftung Eichmanns, deren Leiter er war: »Man beachte, mit welch primitiven Mitteln wir diese Operation damals durchgeführt haben. Wir hatten keine Handys, keine Computer, kein Internet und keine Waffen. Diese Ausstellung zeigt, dass man auch mit einfachen Mitteln Großes erreichen kann«, so Eitan nicht ohne Stolz.
Die Ausstellung ist für drei Wochen in der Knesset zu sehen und wird anschließend im Diaspora-Museum in Tel Aviv gezeigt. ja