Kaiserin
Preußen kommt nach Jerusalem. Das Evangelische Pilger- und Begegnungszentrum auf dem Ölberg erhält die Kopie einer Büste der deutschen Kaiserin Auguste Victoria (1858–1921), der Gemahlin von Kaiser Wilhelm II. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übergibt die Büste als Gegenleistung für die Leihgabe des Gemäldes »Die Heilige Nacht« des Dresdner Hofmalers Christian Wilhelm Ernst Dietrich (1712–1774), das selbst die Kopie eines Werkes von Antonio da Correggio ist und ursprünglich im Neuen Palais in Potsdam hing. Das heutige Evangelische Pilger- und Begegnungszentrum war ursprünglich als Hospiz für christliche Pilger entstanden. 1898 hatten Kaiser Wilhelm II. und Auguste Victoria Jerusalem besucht und den dortigen evangelischen Gemeinden ein Erholungsheim zugesagt. 1910 wurde das Hospiz mit der Himmelfahrtkirche auf dem Ölberg eingeweiht. Bis heute dient das Anwesen als Gästehaus, und es finden dort evangelische Gottesdienste statt.
Listen
Wer die Wahl hat ... Insgesamt 32 Parteien haben sich beim Zentralen Wahlkomitee für die Knessetwahlen am 17. September registriert. Um möglichst viele Stimmen zu erzielen, treten die meisten von ihnen in Bündnissen an. Premier Benjamin Netanjahu (Likud) hat sich mit Kommunikationsminister Mosche Kachlon (Kulanu) zusammengetan. Die frühere Justizministerin Ayelet Shaked vereint in dem Bündnis »Vereinigte Rechte« ihre eigene Partei »Die neue Rechte« mit der »Union der rechten Parteien«, die aus den einzelnen Parteien Jüdisches Haus und Tkuma besteht. Im linksgerichteten politischen Spektrum steht das Demokratische Lager aus Ehud Baraks »Demokratisches Israel« und der linken Meretz-Partei. In der Mitte konkurriert die Union Blau-Weiß von Benny Gantz und Yair Lapid mit dem Bündnis aus Arbeitspartei unter der Führung von Amir Peretz und der liberalen Gesher-Partei. Auch die vier arabischen Parteien bilden eine gemeinsame Liste. Einzeln treten lediglich Schas, Vereinigtes Tora-Judentum und Avigdor Liebermans Israel Beiteinu an.
Grabstätte
Beten verboten! Der jordanische Religionsminister Abed al Nasr abu Bassel hat das Grab Aarons, des Bruders von Moses, absperren lassen, nachdem israelische Touristen dort gebetet haben sollen. Die Besucher hätten sich dort illegal aufgehalten, niemand dürfe an der Stätte ohne Genehmigung durch das zuständige Ministerium religiöse Riten ausüben, wie das jordanische Kabinett mitteilte. Das Ministerium für Islamische Stiftungen soll den »Fall« jetzt weiter untersuchen. In jordanischen und israelischen Medien waren Fotos und Videos gezeigt worden, die jüdische Besucher bei Gebeten an der Grabstätte in der Nähe der Stadt Petra zeigen. Reiseleiter Rony Ayalon, der mit einer Gruppe von Israelis an der Stätte war, sagte der Online-Zeitung »Times of Israel«, der Besuch sei mit den Behörden vorher abgesprochen worden. Die Besucher hätten dort auch nicht gebetet, sondern lediglich gesungen, um eine Barmizwa zu feiern. Die Gruppe sei in Jordanien durchgängig demütigend behandelt worden, von den Grenzbeamten bei der Einreise bis zu den Polizisten an Aarons Grab, so Ayalon.
Roller
E-Mobilität für Europa: Das 2012 gegründete Start-up »Blitz Motors« hatte seine Elektro-Motorräder zunächst an einheimische Pizza-Lieferdienste, die Polizei und die Post verkauft. 1600 Gefährte der Firma sollen in Israel bereits unterwegs sein. Jetzt will Gründer Raphael Moszynski ins Ausland expandieren, wie die Zeitschrift »Motorrad« berichtet. In Europa will man ab Anfang 2020 zunächst Belgien, Luxemburg und die Niederlande beliefern. Auch ein Vertrieb in Südafrika, Südamerika und Indien ist geplant. Indien verlangt allerdings eine lokale Produktion. Bisher werden die Fahrzeuge in China gefertigt. Der »Blitz 3000X« wiegt 90 Kilogramm und erreicht eine Geschwindigkeit von 90 km/h. Das doppelt so schwere Modell »Blitz 6000« soll sogar auf 120 km/h kommen.
Serie
Das Schicksal der drei Teenager, die im Sommer 2014 von Hamas-Terroristen entführt und ermordet wurden, schockierte das ganze Land. Israel reagierte damals mit der Militäroperation »Protective Edge« im Gazastreifen. Diese Ereignisse sind jetzt von dem amerikanischen Fernsehsender HBO verfilmt worden. Die erste Folge der zehnteiligen Miniserie Our Boys wird am 12. August ausgestrahlt. Gedreht wurde in Israel, die Protagonisten sprechen in der Originalfassung Hebräisch und Arabisch. Die kreativen Köpfe hinter der Serie sind Hagai Levi (The Affair), Joseph Cedar (Campfire) und Tawfik Abu-Wael (Atash). Produziert wurde das Ganze in Zusammenarbeit mit dem israelischen Produktionsstudio Keshet.