Vorerst seien die Kämpfe mit dem Iran in Syrien vorbei, geben israelische Offizielle an. Das berichtete die Tageszeitung Haaretz am Freitagmorgen. Allerdings wird die Alarmbereitschaft im Norden Israels aufrechterhalten.
Außerdem werden die Sicherheitsmaßnahmen um israelische Botschaften im Ausland verstärkt, um auf eventuelle Attentate gegen die Vertretungen seitens des Iran vorbereitet zu sein. Der islamische Geistliche Ahmad Khatami hatte am Freitag zuvor gedroht: »Wenn Israel Dummheiten macht, werden wir Tel Aviv und Haifa völlig zerstören.« Der Iran werde trotz des westlichen Drucks seine Raketenreichweiten erhöhen, so Khatami während des Freitagsgebets an der Universität in Teheran.
ziele Die Armee veröffentlichte jetzt detaillierte Angaben darüber, welche militärischen Ziele sie beschossen hatte. Dazu gehört nach ihren Angaben ein großer Teil der Luftabwehr Syriens. Innerhalb weniger Stunden seien Raketenabschussrampen, Waffenlager und geheimdienstliche sowie logistische Einrichtungen von Kampfjets der IDF zerstört worden.
Angeblich wurden dabei mehr als 20 Militärangehörige getötet, davon wahrscheinlich ein Großteil Ausländer. Der Leiter der Verteidigungseinheit des Golan, General Amit Fisher, erklärte, man wolle eine ruhige Grenze, »wie wir sie 40 Jahre lang gehabt haben. Und wir werden diese Grenze mit allen verfügbaren Mitteln verteidigen«.
Grenze Eine offizielle IDF-Erklärung fasste zusammen: »Die militärischen Kapazitäten der Iraner im Nachbarland wurden um Monate zurückgeworfen.« Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sagte, man habe fast die gesamte iranische Infrastruktur im Nachbarland zerstört, Israel wünsche jedoch keine Eskalation. Premier Benjamin Netanjahu sagte knapp: »Der Iran hat eine Grenze überschritten. Wir haben entsprechend reagiert.«
Die westlichen Länder, darunter die USA und Europa, hatten das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont. Doch auch das arabische Bahrain signalisierte Unterstützung für den jüdischen Staat. Der Außenminister der Golfnation, Khalid bin Ahmed Al Khalifa, äußerte sich auf Twitter mit den Worten: »Es ist das Recht einer jeden Nation in der Region, inklusive Israel, sich zu verteidigen, indem die Quellen der Gefahr zerstört werden.«
Gespräch Am Mittwoch war Israels Premier Benjamin Netanjahu nach Moskau gereist. Auf Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte er an den Feiern zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland teilgenommen. Er habe »direkt und offen« mit Putin gesprochen, so der Ministerpräsident anschließend.
Bislang hatte Russland zu den Kämpfen zwischen Israel und den iranischen Kräften in Syrien vornehmlich geschwiegen und lediglich zur »Deeskalation« aufgerufen. Die einhellige Expertenmeinung ist, dass Putin nicht einschreiten werde, solange Israel nicht die Position des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad infrage stellt. Dessen Regime wird seit Jahren von Moskau unterstützt.