Jüdische Organisationen haben eine »schockierende Zunahme antisemitischer Zwischenfälle« in vielen Ländern beklagt. Vor dem Hintergrund der Eskalation im Nahen Osten appellierten die sieben größten jüdischen Gemeinden in Deutschland, Kanada, den USA, Großbritannien, Frankreich, Argentinien und Australien am Dienstag an Regierungen, Antisemitismus weiter grundsätzlich und auch als Reaktion auf einzelne Vorfälle zu verurteilen.
Es müsse klar gemacht werden, dass Antisemitismus nicht toleriert werde - »nicht in Taten, nicht in Reden, nicht auf den Straßen und nicht Online«. Auch müssten jüdische Einrichtungen geschützt und unterstützt werden. Gegen Straftäter müsse in vollem Umfang der Gesetze vorgegangen werden, hieß es in der Mitteilung der »J7 Task Force«, wie die Gruppe heißt, zu der auch der Zentralrat der Juden in Deutschland gehört.
Die Zunahme der Vorfälle lasse eine »beunruhigende Zeit« erahnen. In Großbritannien hätten sich dokumentierte antisemitische Zwischenfälle verfünffacht, hieß es. Auch wiesen die jüdischen Organisationen auf Vorfälle in den USA und Frankreich hin. In Deutschland sei der David-Stern an Wohnungen von Juden gemalt worden.
Bei anti-israelischen Demonstrationen gebe es »höchst verstörende antisemitische Bilder und Rhetorik«, so die jüdischen Gemeinden. »Es gibt zu viele ähnliche Beispiele aus zu vielen Orten in der Welt.« dpa