Zwar ist es noch ein Jahr bis zum runden Geburtstag, aber auch der 49. soll gebührend gefeiert werden. Mit Konzerten, Paraden, Theatershows und vielen anderen Veranstaltungen begehen die Israelis im ganzen Land den Jom Jeruschalajim.
Die größte Feier aber steigt in der Goldenen Stadt selbst. Überall in der Stadt sind Bühnen aufgebaut, darunter eine im Sacher Park. Dort werden Top-Stars wie Aviv Geffen und Hadag Nachasch von 19 Uhr bis in die Nacht für die Jerusalemer Einwohner rocken.
Gedenken Der Jerusalem-Tag erinnert an die Wiedervereinigung der Stadt durch die israelischen Truppen während des Sechstage-Krieges. Gedenkfeiern für die gefallenen Soldaten finden auf dem Ammunition Hill statt.
Der traditionelle Fahnenmarsch führt vom Zentrum durch die Altstadt bis an die Kotel. Dass der Zug in Blau-Weiß auch durch das muslimische Viertel geht, sorgte im Vorfeld für einige Kontroverse. Vor allem im Hinblick auf den Ramadan, der am Sonntagabend beginnt.
Eine Petition, den Umzug aus Sorge vor Provokation und dem Ausbruch von Gewalt umzuleiten, scheierte vor dem Obersten Gerichtshof. Die Richter ordneten jedoch an, dass die Teilnehmer die Gegend bis 19 Uhr zu verlassen haben, damit der Zugang zur Al-Aksa-Moschee vor dem Beginn des höchsten muslimischen Feiertages ungehindert möglich ist. Die Polizei ließ wissen, dass sie »ohne Kompromiss gegen jeden Versuch, das Gesetz zu brechen, vorgehen werde« und rief die Teilnehmer des Umzugs auf, jegliche physische oder verbale Konfrontation zu vermeiden.
Anbindung Der direkte Weg nach Jerusalem führt noch immer hauptsächlich über die Autobahn. Zwar hat die größte Stadt des Landes eine Zugverbindung, doch bislang keine direkte aus dem Zentrum.
Das soll sich bald ändern. Staatspräsident Reuven Rivlin probierte zu Ehren des Jom Jeruschalajim einen Teil des sogenannten Fast Trains aus, der 2018 – nach vielen Jahren der Verzögerungen – endlich in Betrieb gehen soll. Dann soll die Fahrtzeit von Tel Aviv nach Jerusalem lediglich noch 30 Minuten betragen.
»Dies ist das Zeichen, dass alle Wege nach Jerusalem führen«, witzelte Rivlin beim Testen des Abschnitts. 97 Meter über dem Boden – auf einer der höchsten Brücke in Israel, die für den Fast Train gebaut wurde – meinte der Präsident: »Passend zum Feiertag sehen wir jetzt, dass Jerusalem für das ganze Land geöffnet ist, und das ganze Land für Jerusalem«.