Israels Minister für Dienstleistungen zur Religionsausübung, Matan Kahana, hat am Dienstag eine Reform der Koscher-Zertifizierung angekündigt und empörte Reaktionen des Oberrabbinats und ultraorthodoxer Knesset-Mitglieder ausgelöst.
Das Kaschrut-System des Staates Israel müsse erheblich modernisiert werden, sagte Kahana, der Naftali Bennetts Partei HaJamin HeChadasch angehört. »Die Bürger Israels verdienen ein besseres Kaschrut«, fügte er an.
MONOPOL Laut »The Times of Israel« soll eine Reihe privater, von Rabbinern geleiteter Koscher-Zertifizierungsstellen eingerichtet werden, die sich an die religiösen Standards des Oberrabbinats halten müssen. Das bisherige Monopol des Oberrabbinats würde damit aufgeweicht.
Die Zertifizierungsstellen sollen zudem die Möglichkeit erhalten, Kaschrut-Zertifikate mit einem niedrigeren Standard zu vergeben. Dafür brauchen sie die Genehmigung von drei von einem Stadtrabbinat anerkannten Rabbinern.
IDENTITÄT Das Oberrabbinat kritisierte Kahanas Plan als »gefährliche Initiative, Kaschrut in Israel zu zerstören«. Auch der Knessetabgeordnete Mosche Gafni von der charedischen Partei Vereinigtes Tora-Judentum sagte, der Plan würde Kaschrut in Israel »eliminieren«.
Arie Deri von der ultraorthodoxen Schas-Partei warf Matan Kahana vor, mit seinen Reformplänen die jüdische Identität des Staates zerstören zu wollen. ja