Israels Streitkräfte (IDF) haben sich libanesischen und amerikanischen Angaben zufolge aus Nakura im Süden des Libanon zurückgezogen. Daraufhin sei ein Konvoi aus Soldaten der libanesischen Armee sowie der UN-Friedenstruppe UNIFIL in den Hafenort eingefahren, erklärten libanesische Sicherheitskreise.
Auch die Gemeinde bestätigte, dass die libanesische Armee gemäß dem Abkommen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hisbollah dort nun Stellung beziehe. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.
»Diese Rückzüge werden fortgesetzt, bis alle israelischen Streitkräfte vollständig aus dem Libanon abgezogen sind«, sagte der US-Vermittler Amos Hochstein, der derzeit zu Gesprächen im Libanon ist, in einer Ansprache.
Viele Jahre früher
Die Ende November geschlossene Vereinbarung über eine Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze, zurückzieht, was sie laut einer UNO-Resolution bereits viele Jahre früher hätte tun sollen.
Israels Bodentruppen sollen binnen 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abgezogen werden. Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen. In Israel gibt es aber Zweifel, ob der Zeitrahmen für die libanesische Armee ausreicht, um ihre Präsenz im Grenzgebiet zu verstärken.
In Nakura an der Mittelmeerküste befindet sich auch das Hauptquartier der UN-Beobachtermission UNIFIL, die es seit 2006 versäumt hat, die UNO-Resolution 1701 durchzusetzen. dpa/ja