Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind am Mittwoch nach Angaben der islamistischen Terrororganisation Hamas drei Söhne und vier Enkelkinder des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija getötet worden. Sie wurden demnach in einem Fahrzeug in dem Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens getroffen.
Die israelische Armee teilte mit, es seien drei Mitglieder des militärischen Hamas-Arms bei Terroraktivitäten im Gazastreifen durch den Angriff eines Kampfjets getötet worden. Das Militär bestätigte, dass es sich dabei um die Söhne Hanijas handelte. Für den Tod dreier Enkelkinder bei dem Vorfall gab es hingegen keine Bestätigung.
»Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat«, zitierte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira den Hamas-Chef. Auf einem Video war zu sehen, wie Hanija die Botschaft vom Tod seiner Kinder und Enkel erhielt und dabei nur wenig Emotionen zeigte.
Muslime weltweit haben am Mittwoch den ersten Festtag zum Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Augenzeugen im Gazastreifen, Hanijas-Söhne und Enkelkinder seien mit einem Auto unterwegs gewesen, um mit anderen Familienmitgliedern zu feiern. Diese Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Die Hamas teilte laut Al-Dschasira mit, dass die Söhne Hasem, Amir und Mohammed sowie deren Kinder Mona, Amal, Chaled und Rasan bei »einem verräterischen und feigen zionistischen Überfall, der am ersten Tag des gesegneten Eid Al-Fitr auf sie im Lager Shati abzielte«, getötet worden seien.
Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, führt Berichten zufolge mit einem Teil seiner Familie seit Jahren ein Luxusleben in Katar. Er ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas-Terroristen. Er war 2021 vom sogenannten Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden.
Er gilt als »übergreifender« Chef der Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist. Hanija wurde 1963 im Flüchtlingslager Al-Schati geboren. dpa