Ein israelischer Tourist, der in Japan unterwegs war, sagte, er sei fassungslos gewesen, als ein Hotel in Kyoto von ihm verlangte, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er bestätigen musste, dass er während seines Militärdienstes keine Kriegsverbrechen begangen habe. Dies war einem Bericht von »Ynet« zufolge die Bedingung für den Check-in.
Der Tourist, der im »Wind Villa Hotel« untergebracht war, sagte, der Vorfall habe sich ereignet, nachdem er seinen israelischen Pass an der Rezeption vorgelegt habe. »Der Angestellte reichte mir dieses Formular und sagte mir, dass ich nicht einchecken dürfe, wenn ich es nicht unterschreibe«, erklärte der Mann, der als Sanitäter in der Marine-Reserve der Streitkräfte (IDF) diente.
Der Tourist gab an, er habe auf dem Formular erklären müssen, dass er keine Kriegsverbrechen wie Vergewaltigung, Mord an Personen, die sich ergeben hatten, oder Angriffe auf Zivilisten begangen hat. »Das ist lächerlich und absurd«, sagte er. »Ich habe dem Mann im Hotel gesagt, dass wir keine Frauen und Kinder töten. Warum sollten wir das tun?«
»Falsch informiert«
Der Israeli weigerte sich zunächst, zu unterschreiben und sagte dem Angestellten an der Rezeption, er wolle sich nicht »in die Politik einmischen«. Der Hotelangestellte informierte ihn jedoch, dass alle israelischen und russischen Gäste die Erklärung unterschreiben müssten.
»Letztendlich habe ich mich entschlossen, die Erklärung zu unterschreiben, weil ich nichts zu verbergen habe«, sagte der Tourist. »Die Erklärung ist wahr - ich habe keine Kriegsverbrechen begangen, und israelische Soldaten begehen keine Kriegsverbrechen. Ich habe unterschrieben, weil ich keine Probleme verursachen wollte, und weil dieses Formular nichts bedeutet.«
Er fügte hinzu, dass er nicht glaube, dass der Hotelier Israel gegenüber einen Groll hege sei, sondern dass er sich für den Frieden einsetze. »Ich glaube nicht, dass er antisemitisch ist, er ist nur falsch informiert«, sagte er.
Humanitäres Recht
Auf dem Formular, das der Tourist weitergab, stand: »Ich war nie an Kriegsverbrechen beteiligt, die gegen das Völkerrecht und das humanitäre Recht verstoßen.« Auch Taten wie »Folter oder unmenschliche Behandlung, sexuelle Gewalt, Zwangsumsiedlung oder Plünderung« waren in dem Dokument aufgelistet.
Israel geht in Gaza gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas und ähnliche Gruppen vor, nicht aber gegen die Zivilbevölkerung. Die IDF schützen Zivilisten sogar, indem sie sie vor Angriffen warnen und zur Flucht aufrufen, humanitäre Zonen und Fluchtrouten einrichten.
»Ich habe niemals Kriegsverbrechen geplant, befohlen, unterstützt, gefördert oder dazu angestiftet, noch habe ich an solchen Handlungen teilgenommen. Ich verpflichte mich, weiterhin das Völkerrecht und das humanitäre Recht einzuhalten und mich niemals an Kriegsverbrechen in irgendeiner Form zu beteiligen«, lautete laut »Ynet« der Text der Erklärung.
Scharf formuliert
Nach dem Vorfall schickte der israelische Botschafter in Japan, Gilad Cohen, ein scharf formuliertes Schreiben an den Gouverneur von Kyoto, Takatoshi Nishiwaki, in dem er den beunruhigenden Vorfall schilderte und seine Besorgnis über möglicherweise diskriminierende Praktiken im Gastgewerbe Kyotos gegenüber israelischen Touristen zum Ausdruck brachte.
»Diese diskriminierende Handlung, die allein auf der Nationalität beruht, hat dem Gast erheblichen emotionalen Kummer und Unbehagen bereitet«, schrieb Cohen. »Wir betrachten diesen Vorfall als äußerst ernst und inakzeptabel. Er stellt einen eklatanten Verstoß gegen das japanische Hotelgewerbegesetz und die Werte der Gleichheit und Nichtdiskriminierung dar, die unserer Meinung nach von unseren beiden Nationen geteilt werden. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass es sich offenbar nicht um einen Einzelfall handelt.«
Der Gouverneur von Kyoto teilte dem israelischen Botschafter mit, dass die Angelegenheit an die Stadtverwaltung von Kyoto weitergeleitet worden sei, die einen Beamten in das Hotel geschickt habe, um den Vorfall wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen die Vorschriften des Hotelgewerbes zu untersuchen. ja